In Ganderkesee wurde kürzlich ein bedeutender Schritt in der Geschichte der deutschen Cannabis-Politik vollzogen: Der Cannabis Social Club (CSC) Ganderkesee hat als erster Verein in Niedersachsen seine Genehmigung erhalten, Cannabis zum Eigenverbrauch anzubauen und abzugeben. Nach dem Inkrafttreten des Genehmigungsverfahrens bundesweit im Juli 2024 kam es Anfang November zur ersten Ernte, die nun an die Mitglieder verteilt wurde. Insgesamt 60 Mitglieder konnten sich am ersten Abgabetag mit hochwertigem, kontrolliertem Cannabis versorgen. Der Andrang ist enorm: Der CSC hat bereits 500 Mitglieder, die gesetzlich festgelegte Obergrenze, erreicht, während über 1.400 Interessenten auf der Warteliste stehen, wie Weser Report berichtet.
Erste Abgabe und hohe Nachfrage
Die Abgabe fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in der Schlutter Mühle statt, gesichert hinter verschlossenen Türen, da das neue Cannabisgesetz Werbung und konsumfördernde Inhalte untersagt. Michael Jaskulewiecz, ein 46-jähriger Pflegedienstleiter und Vereinsmitglied, war der erste Abnehmer. Er äußerte sich positiv über das Angebot und die Sicherheit des kontrollierten Cannabis. Der CSC plant, alle zwei Wochen eine weitere Abgabe zu organisieren, wobei die maximale Abgabemenge pro Person bei 25 Gramm pro Tag und 50 Gramm pro Monat liegt. Dies wird als kritischer Schritt zur Entkriminalisierung des Cannabis-Konsums in Deutschland angesehen, sodass der Schwarzmarkt nicht weiter gefördert wird, berichten Buten un Innen.
Der Vorstand des CSC Ganderkesee, Daniel Keune, kündigte an, dass zur Bewältigung der hohen Nachfrage in der Region bereits zwei weitere Clubs in Delmenhorst und Oldenburg gegründet werden sollen. Diese Schritte zielen darauf ab, möglichst vielen Menschen den Zugang zu sicherem und qualitativ hochwertigem Cannabis zu ermöglichen. Die Initiative wird als Teil einer umfassenden Aufklärungs- und Präventionsarbeit beschrieben, die darauf abzielt, die Risiken des illegalen Marktes zu verringern und die Gesundheit der Verbraucher zu schützen. Dies ist besonders wichtig für junge Menschen, die durch die Unterstützung und Aufklärung in den Clubs einen verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis erlernen können, so Keune.
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