In Brakel wird das Thema Depression in einer eindrucksvollen Ausstellung aufgegriffen. Der Fotograf Peter Bachmann, der selbst an Depressionen leidet, präsentiert eine Reihe von zwölf Fotografien, die einen tiefen Einblick in die emotionalen Quellen einer psychischen Erkrankung bieten. Diese bemerkenswerte Ausstellung ist Teil eines größeren Programms, das im Rahmen der bundesweiten Woche der seelischen Gesundheit veranstaltet wird. Ziel ist es, die psychosozialen Hilfsangebote im Kreis Höxter bekannt zu machen und das Thema der seelischen Gesundheit ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
„Wir möchten mit der Ausstellung speziell den Schwerpunkt Depression in den Fokus rücken“, erklärt Sabine Heinemann, die Leiterin der Abteilung Gesundheitsvorsorge im Kreis Höxter. Die Situation ist ernst, denn einer aktuellen Studie der AOK Nordwest zufolge sind in Deutschland rund 9,5 Millionen Menschen von depressiven Störungen betroffen, was etwa 12,5 Prozent der Bevölkerung entspricht. Die Zahlen zeigen eine besorgniserregende Tendenz nach oben.
Persönliche Einblicke und kreative Ausdrucksformen
Jedes Foto in der Ausstellung „Innere Welten“ spiegelt persönliche Empfindungen wider und reicht von melancholischen bis hin zu klaren Momenten. Diese Bilder laden dazu ein, das Leben durch die Augen eines Menschen mit Depressionen zu betrachten und das oft Unsichtbare sichtbar zu machen. „Die Zeit mit der Depression ist eine wechselhafte Zeit, teilweise eine emotionale Achterbahn“, beschreibt Bachmann sein Erleben. Es gibt sowohl dunkle als auch helle, glückliche Tage. Die Fotografie selbst bezeichnet er als seine größte Ressource – sein Werkzeug, um seine Gefühle auszudrücken.
Die Ausstellung ist vom 10. bis zum 31. Oktober im Foyer der Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter in Brakel zu sehen. Im Anschluss wird sie vom 31. Oktober bis zum 22. November in der Eingangshalle des St. Ansgar Krankenhauses in Höxter gezeigt. Besucher sind herzlich eingeladen, ihre Eindrücke und Gedanken zu den Bildern in einem bereitgestellten Gästebuch festzuhalten. Die Ausstellung wird organisiert vom Sozialpsychiatrischen Dienst des Caritasverbandes für den Kreis Höxter in Zusammenarbeit mit der Abteilung Gesundheitsvorsorge und dem Paritätischen Kreisgruppe Höxter.
Zur Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen hat das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit einen Sticker in Form einer grünen Schleife kreiert. Dies soll ein Zeichen der Solidarität und Unterstützung für Betroffene sein.
Für weitere Informationen zur Woche der seelischen Gesundheit im Kreis Höxter können Interessierte das Selbsthilfe-Büro des Paritätischen unter der angegebenen E-Mail-Adresse oder telefonisch kontaktieren. Zudem steht der Sozialpsychiatrische Dienst für Menschen zur Verfügung, die ernsthafte Sorgen über ihre seelische Gesundheit haben. Die anonyme Telefonseelsorge bietet ebenfalls Hilfe für Menschen mit Suizidgedanken an.
Die Ausstellung und die damit verbundenen Programme stellen nicht nur einen wichtigen Schritt in Richtung Bewusstsein für seelische Gesundheit dar, sondern bieten auch eine Plattform für den Austausch über eine Thematik, die oft im Verborgenen bleibt.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.westfalen-blatt.de.