Eine herbe Enttäuschung für die Augsburger: Der lang ersehnte Bahnhofstunnel wird deutlich später fertig als geplant! Die Stadtwerke haben am Donnerstag mitgeteilt, dass die Eröffnung, die zuletzt für den Herbst 2025 vorgesehen war, nun auf einen Zeitraum zwischen Dezember 2026 und Juli 2027 verschoben werden muss. Rainer Nauerz, Geschäftsführer der Stadtwerke, erklärt, das Projekt befinde sich in einer „schwierigen Phase“, und die Verzögerungen sind nicht zu ignorieren.
Die Gründe sind vielschichtig: Nachwirkungen der Corona-Pandemie, eine massive Energiekrise und rasant steigende Baupreise haben viele beteiligte Firmen dazu veranlasst, nachträgliche Kostenanmeldungen bei den Stadtwerken einzureichen. Diese Situation führte in den letzten Monaten faktisch zu einem „kleinen Baustopp“, von dem die Öffentlichkeit weitgehend unberührt blieb, da die Baustelle im zweiten Tunnel-Untergeschoss abgeriegelt ist. Doch die Probleme sind weiterhin gravierend, und schon im Mai wurde auf die Risiken hingewiesen.
Baustopp und juristische Auseinandersetzungen drohen
Die Stadtwerke hatten bereits Bedenken geäußert, dass einige Firmen aus ihren Verträgen aussteigen könnten. Diese Unsicherheiten blockieren nachfolgende Aufträge und treiben die Ansprüche, die Unternehmen gegenüber den Stadtwerken geltend machen wollen, in die Höhe.
Zudem gibt es auch Schwierigkeiten mit den neuen Vorschriften, die über die Jahre entwickelt wurden. Es sind Anpassungen in der Planung notwendig, die die Genehmigungsprozesse verlängern. Im schlimmsten Fall befürchtet Nauerz jahrelange rechtliche Auseinandersetzungen und einen vollständigen Baustopp. Die untere Ebene des Tramtunnels ist seit über einem Jahr im Rohbau fertig, doch der Innenausbau erfordert noch zahlreiche Arbeiten, darunter die Installation komplexer Elektrotechnik.
Ein neuer Zeitplan bringt keine Entwarnung
Politisch wurde die Verzögerung im Stadtrat zwar nicht tiefgreifend diskutiert, aber es regte sich Kritik. Raphael Brandmiller (Generation Aux) warf den Stadtwerken vor, eine klare Negativnachricht positiv verpacken zu wollen. Die Hoffnung bleibt, dass wenigstens der Kostenrahmen von 230 bis 250 Millionen Euro nicht überschritten wird – eine Silberlinie inmitten des Chaos um den Bahnhofstunnel in Augsburg!
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