Matthias Klaus übernahm das beliebte Waldlokal im Dezember 2019, doch der Start war alles andere als vielversprechend. Kaum hatte er die Türen geöffnet, kam der erste Lockdown wegen der Corona-Pandemie. „Wir hatten kaum Zeit, uns einzurichten, da mussten wir schließen“, erinnert sich der gelernte Koch. Trotz aller Widrigkeiten und dem unermüdlichen Einsatz, um die treuen Gäste zurückzugewinnen, ist der Traum vom erfolgreichen Restaurantbetrieb geplatzt. Nach fünf Jahren harter Arbeit zieht Klaus nun die Reißleine.
Wirtschaftlicher Druck und persönliche Verluste
„Ich muss aus wirtschaftlichen Gründen aussteigen, um den finanziellen Schaden für meine Familie nicht ins Unendliche zu vergrößern“, erklärt Klaus. Die Gastronomie hat sich seiner Meinung nach nie richtig von den Corona-Einschnitten erholt. Der Personalmangel setzt ihm zusätzlich zu, und die Preise im Waldlokal erlauben keine hohen Löhne. „Die Leute sparen beim Ausgehen, und im Wald erwarten sie günstiges Essen in guter Qualität“, schildert er frustriert. Viele Bewerber ziehen es vor, Bürgergeld zu beziehen, anstatt für ein geringes Gehalt zu arbeiten.
Um finanziellen Spielraum zu gewinnen, verzichtete Klaus in den letzten Jahren sogar auf Einzahlungen in seine Altersvorsorge. Die Corona-Soforthilfen waren schnell aufgebraucht, und nun drohen Steuernachforderungen sowie Rückzahlungen der Hilfen. „Wir stehen wohl vor der Insolvenz“, sagt Klaus mit schwerem Herzen. Nach dem Ende des Pachtvertrags wird er die Gastronomie hinter sich lassen und eine Ausbildung zum Elektrotechniker beginnen. „Ich will in einen Beruf mit positiver Zukunftsperspektive“, so seine Entschlossenheit.
Eigentümer hofft auf neue Pächter
Thomas Hellmer, Eigentümer des Weinguts Hellmer, bedauert den Rückzug der Pächter zutiefst. „Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis und hoffen, dass wir schnell neue Pächter finden, die die Tradition und Qualität der Looganlage fortführen“, äußert er seine Sorgen. Interessierte können sich direkt beim Weingut Hellmer melden, um die Gaststätte ab Januar 2025 zu übernehmen. Die Zukunft der Looganlage steht auf der Kippe – bleibt abzuwarten, wer das Erbe antreten wird!