
Im steirischen Landtag brodelte es am Dienstag wegen der geplanten Abschaffung des "Luft-Hunderters", einer Maßnahme zum Schutz der Luftqualität auf den Autobahnen rund um Graz. Die blau-schwarze Landesregierung hat angekündigt, diesen Beschluss in ihrer Sitzung am 24. April zu fassen, was die Grünen und die SPÖ auf die Barrikaden brachte. Der Luft-Hunderter wurde eingeführt, um gesundheitliche Risiken durch Autoabgase und ultrafeinen Staub zu reduzieren, doch die Regierung argumentiert, dass aktuelle Fahrzeugtechnologien die Luftqualität bereits verbessert haben. "Ich persönlich habe aber in umweltpolitischen Fragen nicht die einschlägige Expertise", erklärte Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP), während die Opposition von einer ideologiegetriebenen Entscheidung sprach, die die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet.
Meinungskampf im Landtag
Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl warnte eindringlich vor den gesundheitlichen Folgen der Maßnahme: "Schlechte Luft macht Menschen krank. Krankheiten wie Asthma und Demenz stehen damit in Verbindung." Diese Ansicht wurde von der KPÖ und den NEOS unterstützt, die in der Abschaffung eine Gefährdung für die Gesundheit eines Viertels der Bevölkerung sehen. Im Gegensatz dazu lobte FPÖ-Abgeordneter Michael Wagner die Entscheidung als Ende einer "Schikane" für Pendler und berief sich auf die verbesserten Abgasnormen in den Fahrzeugen, was die Maßnahme obsolet mache, wie auch von der Krone berichtet.
Die Debatte war von hitzigen Wortgefechten geprägt. Armin Forstner (ÖVP) betonte, dass die Grenzwerte seit 2020 nicht überschritten worden seien, während die Opposition kritisierte, dass solche Entscheidungen ohne Berücksichtigung wissenschaftlicher Daten getroffen würden. Der zuständige Umweltlandesrat Hannes Amesbauer (FPÖ) konterte mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, Wahlversprechen einzuhalten. Die Wogen im Landtag werden hochgehen, und die Folgen dieser Entscheidung werden sicherlich weitreichend sein, während sich die Bürger fragen, was sie von diesen politischen Entscheidungen halten sollen. Laut Kleine Zeitung bleibt die Unsicherheit über die tatsächlichen Auswirkungen nach der Abschaffung des Luft-Hunderters bestehen.
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