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40 Jahre Einsatz für seelische Gesundheit: Ein Jubiläum in Aalen!

In Aalen wirkt der „Verein für seelische Gesundheit Ostalbkreis“ wie ein Leuchtturm für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Dieser Verein hat seine Wurzeln in einer Zeit, als viele psychisch kranke Menschen noch in großen Anstalten wie dem psychiatrischen Landeskrankenhaus in Winnenden untergebracht waren. Die Idee war, diesen Menschen durch ein offenes Forum einen Platz in ihrer Heimat zu bieten.

Wolfgang Möhler, einer der Mitbegründer des Vereins, hat seit 1984 unermüdlich für die seelische Gesundheit in der Region gekämpft. „Es ist eine lohnende ehrenamtliche Aufgabe und eine Bereicherung im Leben,“ erläutert Möhler, der bis zu seinem Ruhestand die ökumenische psychologische Beratungsstelle betreute. Gemeinsam mit Hildegard Stehle, einer der ersten ehrenamtlichen Helfer, leistet der Verein seither wertvolle Arbeit.

Ein sicherer Raum für Betroffene

Im offenen Treff, der in der Ziegelstraße 27 stattfindet, finden Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden, einen geschützten Raum. Hildegard Stehle führt aus: „Wir geben den Menschen einen Raum, wo sie so sein dürfen, wie sie sich fühlen.“ Ganz ohne Angst vor Stigmatisierung können die Teilnehmer ihre Erfahrungen teilen und sich gegenseitig unterstützen.

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Die Treffen bieten den Besuchern nicht nur die Möglichkeit, Gespräche zu führen, sondern auch beim gemeinsamen Kochen oder beim Frühstück die Einsamkeit zu überwinden. „Das Wichtigste ist, dass man miteinander redet,“ hebt Stehle hervor. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand an Depressionen oder Schizophrenie leidet – die Hauptsache ist, dass man sich wohlfühlt.

Ein bewegendes Beispiel ist der Fall eines regelmäßigen Teilnehmers, der seine Suizidgedanken offen ansprach. „Jedes Mal sagte er am Ende, es habe ihm gutgetan,“ erinnert sich Stehle. Über die Wochen hinweg begann er, anderen Mut zu machen, was zeigt, wie wichtig der Austausch innerhalb der Gruppe ist.

Eine lange Geschichte und ein tiefes Verständnis

Der Verein hat eine bedeutende Geschichte, die vor 40 Jahren begann, als die Stimmen nach Reformen in der Psychiatrie lauter wurden. Wolfgang Möhler war Teil einer großen Enquete, die darauf abzielte, psychisch Erkrankten einen Ort in den Gemeinden zu bieten. „Der Reformbedarf war übergroß,“ urteilt er heute. Die Gründung des Vereins am 10. Oktober 1984, dem Welttag für psychische Gesundheit, war jedoch nur der Anfang einer längeren Reise.

Der erste Standort für den Treff war in der Curfeßstraße 13, wo das Rote Kreuz zuvor ansässig war. Später zog der Verein in die Ziegelstraße 27 um, wo er bis heute eine wichtige Anlaufstelle bleibt. Auch wenn die Formate im Laufe der Zeit variierten – von Basteln bis zu Kochabenden – blieb das Ziel immer dasselbe: einen Rückzugsort für Menschen in Not zu schaffen.

Freuen durfte sich der Verein auch über das Engagement der Angehörigen. Während anfangs vereinzelt Eltern in die Treffen kamen, stellte man schnell fest, dass das für viele Betroffene einschränkend war. Daher wurden eigene Treffen für Angehörige eingerichtet, um die Bedürfnisse aller Beteiligten gerecht zu werden.

Zwar gab es seit Bestehen des Treffens kein einziges Mal ernsthafte Vorfälle, dennoch gibt es klare Regeln: „Kein Alkohol, und wir gehen freundlich und höflich miteinander um,“ erklärt Stehle. Es ist dieser respektvolle Umgang, der das Konzept der Treffen ausmacht.

Die vergangenen Jahre waren nicht immer einfach. Vor allem die Coronapandemie stellte das Team vor große Herausforderungen, als der Treff zeitweise geschlossen werden musste. Dies führte zum Verlust einiger langjähriger Mitarbeiter. Doch dank einer Praxisbörse konnten neue, engagierte Helfer gewonnen werden, sodass der Verein für die Zukunft gut aufgestellt ist und das Jubiläum am 11. Oktober gebührend feiern kann.

Das Fest im DRK-Saal in Schwäbisch Gmünd umfasst Erinnerungen, Berichte zur Zusammenarbeit mit der Gemeindepsychiatrie und musikalische Darbietungen. Die beiden Mitbegründer Möhler und Stehle sind überzeugt, dass die Gemeinschaft auch weiterhin stark bleiben wird, um denjenigen eine Stimme zu geben, die oft zu leiset sind.

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