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Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat den umstrittenen Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zur Übernahme des Gazastreifens als "revolutionär" beschrieben. Bei einer Kabinettssitzung äußerte Netanyahu, dass Trumps visionäre Ideen für Israel "außerordentliche Ergebnisse" bringen könnten und die Sicherheit des Landes für Generationen gewährleisten würden. Trump hatte angekündigt, dass die USA die Kontrolle über den von der radikalislamischen Hamas verwüsteten Küstenstreifen übernehmen und die dort lebenden Palästinenser in andere Länder umsiedeln könnten, um eine "Riviera des Nahen Ostens" zu schaffen, wie er es ausdrückte. Diese Äußerungen fielen während eines Treffens mit Netanyahu im Weißen Haus, bei dem er den Plan als humanitäre Maßnahme darstellte, um neuen Wohnraum für die durch den Krieg vertriebenen Menschen zu schaffen, wie oe24 berichtete.
Die Ankündigung von Trump stieß nicht nur in Israel, sondern auch in zahlreichen arabischen Ländern und bei den Vereinten Nationen auf vehemente Ablehnung. Traditionell unterstützten die USA eine Zwei-Staaten-Lösung, doch mit diesem Vorschlag verwirft Trump diese jahrzehntealte Diplomatie. Sein Plan sieht vor, dass die USA das umstrittene Gebiet übernehmen und damit in einen der sensibelsten Konflikte im Nahen Osten eingreifen. Trump selbst schwärmte davon, dass er bei seinen Gesprächen mit verschiedenen Personen auf große Zustimmung gestoßen sei, während er gleichzeitig internationale Gesetze ignorierte, die die Zwangsumsiedlung von Bevölkerungsgruppen verbieten. Die Führer Ägyptens und Jordaniens hatten bereits abgelehnt, Palästinenser aufzunehmen, was die Möglichkeit der Umsetzung weiter erschwert, so die New York Times. Die USA hatten zudem einen Rüstungsverkauf im Wert von über 7,4 Milliarden Dollar an Israel genehmigt, um das Land in seinem Kampf gegen die Hamas zu unterstützen.
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