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Rauchgranaten im serbischen Parlament: Abgeordneter erleidet Schlaganfall

Chaos im serbischen Parlament: Opposition wirft Rauchgranaten und weckt Protestgeist, während Studenten und Politiker gegen Vucics Regierung kämpfen – Rettungswagen bei der Sitzung gefragt!

Serbische Oppositionsabgeordnete zündeten am Dienstag im Parlament Rauchbomben und Tränengas, um gegen die Regierung zu protestieren und die demonstrierenden Studenten zu unterstützen. Während des Chaos erlitt ein Abgeordneter einen Schlaganfall.

Die Hintergründe der Proteste

Seit vier Monaten ziehen die von Studenten geführten Demonstrationen immer breitere Bevölkerungsschichten an, darunter Lehrer, Landwirte und weitere Bürger. Diese Proteste stellen eine der größten Bedrohungen für die mehr als zehnjährige Herrschaft von Präsident Aleksandar Vucic dar, da viele Serben die Korruption und Inkompetenz der Regierung anprangern.

Chaotische Szenen im Parlament

Während einer Sitzung, in der die Regierungskoalition unter der Führung der Serbischen Fortschrittspartei (SNS) die Tagesordnung genehmigte, stürmten einige Oppositionspolitiker von ihren Plätzen zum parlamentarischen Sprecher und gerieten in Handgemenge mit den Sicherheitskräften. Andere warfen Rauchbomben und Tränengas, was live im Fernsehen übertragen wurde und für chaotische Szenen im Parlament sorgte. Dieses hat in den Jahrzehnten seit der Einführung der Mehrparteien-Demokratie im Jahr 1990 bereits zahlreiche Raufereien und Wasserschlachten erlebt.

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Die Folgen und Reaktionen

Die Parlamentspräsidentin Ana Brnabic berichtete, dass zwei Abgeordnete verletzt wurden, darunter Jasmina Obradovic von der SNS, die einen Schlaganfall erlitt und sich in kritischem Zustand befindet. "Das Parlament wird weiterhin arbeiten und Serbien verteidigen", betonte sie während der Sitzung. Währenddessen debattierten die Regierungsabgeordneten, während die Oppositionsabgeordneten pfiffen und mit Hörnern bliesen.

Stille Gedenkminute und Forderungen nach Gerechtigkeit

Die Oppositionsabgeordneten hielten zudem Plakate mit den Aufschriften "Generalstreik" und "Gerechtigkeit für die Getöteten" hoch, während draußen vor dem Gebäude Demonstranten in Stille standen, um den 15 Opfern eines Zusammenbruchs des Dachs eines Bahnhofs zu gedenken, der den Auslöser für die Protestbewegung darstellte. Die Protestführer riefen zu einer großen Kundgebung in der Hauptstadt Belgrad am 15. März auf.

Regierungsvorwürfe und geplante Gesetzesentwürfe

Die Regierungskoalition behauptet, westliche Nachrichtendienste versuchten, Serbien zu destabilisieren und die Regierung durch die Unterstützung der Proteste zu stürzen. Am Dienstag sollte das Parlament ein Gesetz verabschieden, das die Mittel für Universitäten erhöht – eine der Hauptforderungen der Studenten, die seit Dezember die Fakultäten blockieren. Zudem sollte das Parlament die Rücktrittsankündigung von Premierminister Milos Vucevic vermerken. Allerdings führten andere von der Regierungskoalition auf die Tagesordnung gesetzte Punkte zu erheblichem Unmut in der Opposition.


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Quelle
edition.cnn.com

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