
Der Hollywood-Schauspieler Mel Gibson hat zu einem umstrittenen Thema zurück in die Schlagzeilen gefunden. Im Jahr 2011 wurde er wegen häuslicher Gewalt verurteilt, was zu einem Verlust seines Rechts auf Waffenbesitz führte. Jetzt wurde ihm jedoch von der Generalstaatsanwältin Pam Bondi die Wiederherstellung seiner Waffenrechte genehmigt. Diese Entscheidung sorgte für Widerstand innerhalb der Trump-Administration und erregte große Aufmerksamkeit in den Medien, insbesondere in der "New York Times", die umfassend über den Fall berichtete. Gibson, der seit Januar 2023 als einer von Trumps "Sonderbotschaftern" für Hollywood fungiert, gehört zu einer illustren Gruppe, zu der ebenfalls Jon Voight und Sylvester Stallone zählen.
Die Genehmigung von Gibsons Waffenrechten kommt in einer Zeit, in der das Thema Waffenkontrolle in den USA zunehmend diskutiert wird. So hat das Oberste Gericht der USA erst kürzlich ein Waffenverbot für Täter häuslicher Gewalt bestätigt. In diesem Urteil stimmten acht der neun Richter dafür, dass es verfassungsgemäß sei, Menschen, die eine glaubwürdige Bedrohung für die körperliche Sicherheit anderer darstellen, vorübergehend zu entwaffnen. Dies steht im Widerspruch zu der Entscheidung, die Gibson betrifft, und wirft Fragen zur Konsistenz der Waffengesetze auf.
Widerstand gegen die Entscheidung
Die Begnadigungsanwältin Elizabeth G. Oyer äußerte Bedenken hinsichtlich der Rückgabe von Waffen an verurteilte Täter häuslicher Gewalt. Diese Argumente gewinnen an Bedeutung in Anbetracht der Tatsache, dass das Oberste Gericht in der Vergangenheit betont hat, dass Waffengesetze darauf abzielen, Menschen, die anderen mit körperlicher Gewalt drohen, vom Missbrauch von Schusswaffen abzuhalten. In einem aktuellen Fall wurde beispielsweise einem Texaner, der seine Freundin geschlagen und mit dem Erschießen gedroht hatte, der Waffenbesitz untersagt. Der Vorsitzende Richter John Roberts erklärte in diesem Zusammenhang: „Es ist verfassungsgemäß, Menschen, die eine glaubwürdige Bedrohung für die körperliche Sicherheit darstellen, vorübergehend zu entwaffnen.”
Die Entscheidung des Obersten Gerichts zur Waffenfreiheit kontrastiert stark mit Gibsons Situation, da seit 1994 ein Gesetz besteht, das Personen mit einstweiligen Verfügungen wegen häuslicher Gewalt den Waffenbesitz untersagt. Seit Inkrafttreten dieses Gesetzes wurden über 75.000 Waffenverkäufe gestoppt. US-Präsident Biden hat die Bestätigung des Waffenverbots begrüßt und fordert weitergehende gesetzliche Maßnahmen. „Überlebende häuslicher Gewalt und ihre Familien sollten sich darauf verlassen können, dass sie in Sicherheit leben“, so Biden.
Ein umstrittenes Erbe
Die Rückgabe von Gibsons Waffenrechten ist nicht nur ein rechtliches Thema, sondern auch ein kulturelles. Mel Gibson hat eine bewegte Vergangenheit, die immer wieder in Spotlight gerät. Sein Jahrestag seines Urteils türmt sich nun auf einer politischen und gesellschaftlichen Bühne. Während sich Unterstützer für seine Rückkehr ins Licht einsetzen, bleibt die Frage, wie seine Entscheidung und die damit verbundenen politischen Bewegungen auf die immer drängender werdende Debatte um Waffenkontrolle und häusliche Gewalt in den USA wirken wird.
In Anbetracht all dieser Faktoren ist Mel Gibsons Situation ein eindringliches Beispiel dafür, wie das Justizsystem, politische Entscheidungen und gesellschaftliche Normen miteinander verwoben sind – und wie dies in einer Zeit, in der das Thema Waffengewalt in den USA drängender denn je ist, zu einer weitreichenden Debatte führt.
Weitere Informationen finden Sie in den Artikeln von OE24, Spiegel und Tagesschau.
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