In Syrien kommt es zu einem dramatischen Umbruch: Die neuen Machthaber haben kürzlich große Mengen Drogen in der Hauptstadt Damaskus verbrannt, darunter etwa eine Million Captagon-Pillen. Diese Amphetamin-ähnliche Droge, die unter dem ehemaligen Regime von Baschar al-Assad zur Hauptsache des syrischen Drogenhandels wurde, wird beschuldigt, das Land in das Zentrum des internationalen Drogenmarktes verwandelt zu haben. Mehrere Berichte, wie von Heute.at, dokumentieren, dass die neuen Herrscher, darunter die islamistische Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS), den Drogenkämpfen ein Ende setzen wollen und große Drogenlager aufspüren und zerstören.
Bei der groß angelegten Vernichtung wurden, neben den Captagon-Pillen, auch Cannabis und das Schmerzmittel Tramadol in Flammen gesetzt. Die Drogen wurden im Hof eines Gebäudes des früheren syrischen Sicherheitsapparats entdeckt. Ein Vertreter der neuen Machthaber erklärte, dass die Drogen vernichtet wurden, um die syrische Gesellschaft zu schützen und die geschäftlichen Aktivitäten des Assad-Clans zu unterbinden. Der Drogenhandel war eine bedeutende Einnahmequelle für das Assad-Regime; allein im Jahr 2021 wurden schätzungsweise 5,7 Milliarden US-Dollar durch den Verkauf von Captagon erwirtschaftet, wie Tagesschau.de berichtete.
Eine drogengeplagte Gesellschaft
Captagon ist bekannt als das "Kokain des kleinen Mannes" und hat sich besonders im Nahen Osten als Partydroge etabliert. In Saudi-Arabien ist sie unter der Elite weit verbreitet; aber auch Arbeiter nutzen sie, um mit hohem Arbeitstempo fertig zu werden. Die Droge, ursprünglich zur Behandlung von Narkolepsie und ADHS in den 1960er Jahren entwickelt, wird mittlerweile als gefährlich und höchst abhängig machend angesehen.
Die jüngsten Entwicklungen, wie die Vernichtung der Drogenvorräte, sind der erste Schritt der neuen Regierungen, um die Schatten der Drogenkriminalität zu vertreiben und das Land zu stabilisieren. Ahmed Al Sharaa, der neue Führer in Damaskus, hat einen rigorosen Feldzug gegen den Drogenhandel angekündigt, um die Kontrolle über die illegalen Aktivitäten der Assad-Dynastie zurückzuerlangen.
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