
Wissenschaftler haben eine alarmierende Entdeckung gemacht: Eine gefährliche Entzündungsreaktion namens PIMS (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome) bei Kindern könnte mit einer Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus (EBV) in Verbindung stehen. Diese Reaktion tritt in seltenen Fällen mehrere Wochen nach einer Corona-Infektion auf und kann lebensbedrohlich sein, berichtete oe24. Die Studie, die im Fachjournal „The Lancet“ veröffentlicht wurde, weist darauf hin, dass das geschwächte Immunsystem der Kinder nach einer COVID-19-Infektion nicht mehr in der Lage ist, das ruhende EBV effektiv zu bekämpfen.
PIMS äußert sich typischerweise durch hohes Fieber, Hautausschläge und Herzprobleme, wobei viele der betroffenen Kinder auf die Intensivstation eingeliefert werden müssen. Die Untersuchung ergab, dass bei etwa zwei Dritteln der 145 untersuchten Kinder mit PIMS EBV-infizierte B-Zellen im Blut nachgewiesen werden konnten. Diese Zellen sind entscheidend für das Immunsystem, das sich an neue Krankheitserreger anpassen kann. Zudem fanden die Forscher bei 80 Prozent der Kinder spezifische Antikörper gegen das EBV, was darauf hindeutet, dass der Körper aktiv war, um das Virus zu bekämpfen, jedoch ohne Erfolg, so tagesanzeiger.ch.
Die Folge der Corona-Infektion könnte somit eine extrem starke Entzündungsreaktion auslösen, die Organe schädigen und im schlimmsten Fall tödlich verlaufen kann. Laut den Studienautoren ist PIMS gut behandelbar, und die Mehrheit der betroffenen Kinder erholt sich vollständig. Die Erkenntnisse könnten auch für andere corona-bedingte Erkrankungen wie Long Covid von Bedeutung sein, da ähnliche Mechanismen bezüglich der Reaktivierung von Viren vermutet werden, wie Mashreghi erklärte. Dennoch berichtet die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, dass seit Herbst 2022 nur noch sporadisch PIMS-Fälle gemeldet werden, was möglicherweise auf eine erhöhte Immunität in der Bevölkerung zurückzuführen ist.
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