Provokante Krippe in Stuttgart: Jesus als schleimiges Wesen?

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ARD sorgt am Weihnachten 2025 mit einer kontroversen Jesus-Darstellung in Stuttgart für Empörung und Debatten über Kunstfreiheit.

ARD sorgt am Weihnachten 2025 mit einer kontroversen Jesus-Darstellung in Stuttgart für Empörung und Debatten über Kunstfreiheit.
ARD sorgt am Weihnachten 2025 mit einer kontroversen Jesus-Darstellung in Stuttgart für Empörung und Debatten über Kunstfreiheit.

Provokante Krippe in Stuttgart: Jesus als schleimiges Wesen?

Am Weihnachten des Jahres 2025 übertrug die ARD einen Gottesdienst aus der katholischen Kirche St. Maria in Stuttgart, der für große Aufregung sorgte. Anstelle einer traditionellen Holzfigur lag ein erwachsener Mann, eingehüllt in eine schleimige Hülle, auf einem Strohhaufen und sollte Jesus darstellen. Diese inszenierte Darstellung löste in den sozialen Netzwerken heftige Reaktionen aus, wobei Nutzer die Figur mit einem „atmenden Alien“ verglichen und sie als „krank und abartig“ bezeichneten. Politische Reaktionen kamen vor allem von Mitgliedern der CDU, die die Darstellung vehement kritisierten.

Dr. Klaus Nopper, Stuttgarter Stadtrat, bezeichnete die Inszenierung als „eklig“ und betonte die unangemessene Instrumentalisierung der Weihnachtsgeschichte im Sinne der Wokeness. Maximilian Mörseburg, Ex-Bundestagsabgeordneter, äußerte, dass die Kirchen die Religion ins Absurde führe und ihr die Würde nehme. Er betonte zudem, dass Weihnachten für viele Menschen der letzte Kontakt zur Kirche sei und es wichtig sei, das Schöne zu betonen.

Verteidigung der Provokation

Der Pfarrer Thomas Steiger, der die Messe zelebrierte, wies die Vorwürfe zurück und verteidigte die Darstellung, indem er erklärte, man wolle nicht provozieren, aber auch nicht die Augen vor der Realität verschließen. Die Künstlerin Milena Lorek, die für diese umstrittene Inszenierung verantwortlich ist, begründete ihre Kunst als Symbol für „einen Moment der Ungewissheit zwischen Sicherheit und Bedrängnis.“ Dabei wurde jedoch zunehmend deutlich, dass die Diskussionen über Kunstfreiheit und Provokation in der Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind.

Die Inszenierung erinnert an die Premiere des Stücks „Sancta“ in Stuttgart, das von Florentina Holzinger inszeniert wurde. Auch hier stehen Themen wie Gewalt und Sexualität im Vordergrund und fordern das Publikum heraus. In diesem Kontext wurden während der Aufführung 18 Erste-Hilfe-Einsätze registriert. Die Diskussion über die Grenzen der künstlerischen Provokation zieht sich durch die gesamte Kunstszene und wirft die Frage auf, wo die Grenzen der künstlerischen Freiheit liegen.

Die Grenzen der künstlerischen Freiheit

Laut den Feststellungen von Politik Kultur wird die Kunstfreiheit durch das Grundgesetz geschützt, doch es gibt keine klaren Beschränkungen. Einschränkungen sind nur aus verfassungsrechtlichen Gründen möglich. Der Begriff der Kunst bleibt umstritten und umfasst sowohl schockierende als auch reißerische Darstellungen. Hierbei ist es entscheidend zu differenzieren, ob Kunst dazu beiträgt, die menschliche Würde zu achten oder sie zu verletzen.

Einig sind sich die Kritiker, dass bei künstlerischen Auseinandersetzungen mit kirchlichen Themen stets Respekt und eine ernsthafte Auseinandersetzung gefordert sind. Die Kunst sollte Brücken bauen und nicht niederreißen, was in der aktuellen Debatte über die Inszenierung in Stuttgart deutlich wird. Die Balance zwischen Provokation und Respekt ist erforderlich, um sowohl das Unsichtbare sichtbar zu machen als auch die Würde und Gerechtigkeit in den Vordergrund zu stellen.

Bislang haben weder die Diözese Rottenburg-Stuttgart noch der SWR Stellung zu der Kontroverse genommen. In einer Zeit, in der Kunst und Religion oft aufeinanderprallen, bleibt die Frage, wie Provokation heilen und versöhnen kann, wenn sie sinnvoll eingesetzt wird. Dies wird wohl das zentrale Thema in weiteren Diskussionen über Kunst und ihre gesellschaftliche Rolle sein.