General Sarwarow nach Autobombenanschlag in Moskau tot – Wer steckt dahinter?

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Wie ein Autobombenanschlag in Moskau am 22. Dezember 2025 den Tod von Generalleutnant Sarwarow forderte und die Ermittlungen beeinflusst.

Wie ein Autobombenanschlag in Moskau am 22. Dezember 2025 den Tod von Generalleutnant Sarwarow forderte und die Ermittlungen beeinflusst.
Wie ein Autobombenanschlag in Moskau am 22. Dezember 2025 den Tod von Generalleutnant Sarwarow forderte und die Ermittlungen beeinflusst.

General Sarwarow nach Autobombenanschlag in Moskau tot – Wer steckt dahinter?

Am 22. Dezember 2025 wurde Generalleutnant Fanil Sarwarow in Moskau durch einen Autobombenanschlag getötet. Die Explosion ereignete sich in einem Wohnviertel im Süden der Stadt, genauer gesagt in der Jasenewaja-Straße, wo der Sprengsatz unter seinem Fahrzeug angebracht war. Sarwarow, geboren 1969, war der Leiter der Abteilung für operative Ausbildung im russischen Generalstab und hatte zuvor an verschiedenen Militäroperationen teilgenommen, unter anderem in Syrien und Tschetschenien.

Die Ermittlungen zum Anschlag werden vom russischen Ermittlungskomitee geleitet, dessen Sprecherin Swetlana Petrenko mehrere Theorien in Betracht zieht. Eine mögliche Tätergruppe sind die ukrainischen Sicherheitsbehörden. Dies wird in Anbetracht der angespannten Lage zwischen Russland und der Ukraine als ernstzunehmende Hypothese angesehen. Vor einem Jahr wurde bereits General Igor Kirillow in einem ähnlichen Anschlag in Moskau getötet, bei dem der ukrainische Geheimdienst SBU die Verantwortung übernahm. Kirillow war unter anderem für den Einsatz chemischer Waffen gegen ukrainische Truppen verantwortlich gemacht worden, was Moskau jedoch zurückwies.

Zusammenhang mit fortdauernder Unsicherheit

Der Tod von General Sarwarow ist Teil eines besorgniserregenden Trends von Anschlägen auf hochrangige Militärs in Russland. Ein weiterer General war bereits im April 2025 durch einen Sprengstoffanschlag in Moskau getötet worden. Solche Vorfälle sind in einer Zeit, in der 80 Prozent der russischen Bevölkerung über die Zukunft besorgt sind, besonders alarmierend. Eine Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung im Rahmen des Security Radar 2025 zeigt, dass viele Bürger in Russland die internationale Position ihres Landes als unzureichend empfinden und 70 Prozent eine größere Rolle der NATO als Bedrohung ansehen.

Die gesellschaftlichen Spannungen, die sich aus diesen Vorfällen ergeben, werden durch die wirtschaftliche Unsicherheit verstärkt. Der Rubel hat an Wert verloren und die Importe sind teurer geworden, was die Wirtschaft des Landes belastet. Eine knappe Mehrheit der Russen, 54 Prozent, glaubt, dass Russland international nicht den Stellenwert hat, den es verdient.

Forderung nach Verhandlungen

Trotz der Unsicherheiten sehen viele Russen in diplomatischen Verhandlungen einen Ausweg. 76 Prozent halten es für inakzeptabel, keine Verhandlungen über den anhaltenden Krieg zu beginnen. Daher könnte der blutige Vorfall um General Sarwarow als Anlass für eine Neubewertung der Situation auf internationaler Ebene verstanden werden. Ein Großteil der Bevölkerung ist optimistisch bezüglich der Zukunft Russlands, sieht aber die Situation in Europa pessimistischer.

Die hintereinander stattfindenden Anschläge und der allgemeine Zustand der russischen Gesellschaft werfen Fragen darüber auf, wie sich die geopolitischen Spannungen in den kommenden Monaten und Jahren entwickeln werden. Die weiteren Ermittlungen zu diesem Anschlag könnten nicht nur das Schicksal der Täter, sondern auch das der politischen Landschaft in Russland maßgeblich beeinflussen.

Kleine Zeitung, Tagesschau, bpb.de