Die Herausforderungen für den US-Präsidenten Joe Biden nehmen zu, während er sich in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend in der Defensive befindet. Berichten des Wall Street Journal zufolge, die auf Interviews mit etwa 50 Personen basieren, hat das Weiße Haus während Bidens gesamter Amtszeit systematisch versucht, seine nachlassende geistige und körperliche Verfassung zu kaschieren. Wichtige Entscheidungen wurden oft über Berater wie Jake Sullivan getroffen, und direkte Treffen mit Kabinettsmitgliedern wurden rar. Dies führte zu einer wachsenden Isolation des Präsidenten, die einige seiner Mitarbeiter und Parteifreunde besorgte, insbesondere im Hinblick auf Bidens Alter und die Covid-19-Pandemie. So äußerte der Senator Joe Manchin Bedenken über die Belastbarkeit des Präsidenten und bezeichnete die Seltenheit von persönlichen Gesprächen mit Biden als besorgniserregend. Der Auftritt während einer TV-Debatte gegen Donald Trump im Juni 2024, der von Verwirrung geprägt war, verstärkte diese Sorgen erheblich, wie heute.at berichtete.
Massive Begnadigungswelle
Inmitten dieser Kontroversen hat Biden kürzlich fast 1.500 Menschen begnadigt – die größte solcher Aktionen eines US-Präsidenten an nur einem Tag. Gemäß dem Präsidialamt wurde ein Großteil der Begnadigten während der Coronapandemie unter Hausarrest gestellt, und darunter befinden sich auch Personen, die wegen gewaltfreier Vergehen, wie dem Besitz von Marihuana, verurteilt worden waren. Diese Begnadigungen wurden als Versuch dargestellt, "Familien zusammenzuführen und Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren". Besonders in den letzten Wochen, als Biden auch seinen Sohn Hunter begnadigte, verschärfte sich die Kritik. Hunter Biden, verurteilt wegen illegalen Waffenbesitzes, war zuvor ein heikles Thema, da die Begnadigung durch seinen Vater sowohl von Republikanern als auch von Mitgliedern der Demokratischen Partei angegriffen wurde. Diese Entwicklungen zeigen die emotionalen und politischen Spannungen, die Bidens Präsidentschaft begleiten, wie zeit.de anmerkte.
In den kommenden Wochen wird im politischen Umfeld in den USA genau beobachtet, wie sich die Situation für Biden weiter entwickelt, insbesondere mit Rücksicht auf den Machtwechsel, der im Januar 2025 erfolgt.
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