Die Österreichische Vereinigung für Wetten und Glücksspiel (OVWG) fordert dringende Reformen im Glücksspielrecht, besonders nach einem kürzlich gefällten Urteil des Obersten Gerichtshofs. Dieses Urteil besagt, dass österreichische Spieler online Anbieter verklagen können, wenn sie Geld verloren haben, bevor diese eine Lizenz erhalten haben. Claus Retschitzegger, Präsident der OVWG, betont, dass dies eine klare Schwäche im bestehenden Glücksspielrecht offenbart und die Notwendigkeit einer präziseren Regulierung verdeutlicht. Die Organisation warnt vor der möglichen Flut an Klagen von unzufriedenen Spielern, die durch die Konsequenzen des Urteils ausgelöst werden könnten, und fordert gleichzeitig ein gründliches Umdenken der geltenden Gesetze, um einen rechtlichen Graubereich für Verbraucher zu vermeiden, wie Gambling News berichtete.
Zusätzlich hat die OVWG auch die ungeklärten Interessenkonflikte des aktuellen Systems angeprangert, in dem das Bundesministerium für Finanzen (BMF) alle Glücksspielangelegenheiten regelt und die Interessen von Casinos und Lotterien vertritt. Diese Struktur wird als nicht mehr zeitgemäß angesehen, da sie nicht den Standards in anderen europäischen Ländern entspricht. Retschitzegger erklärt, dass eine unabhängige Regulierungsbehörde, die beispielsweise nach dänischem Vorbild agiert, nicht nur den Spielerschutz priorisieren könnte, sondern auch zusätzliche Steuereinnahmen von bis zu einer Milliarde Euro bis 2030 generieren würde, so OTS.
Notwendigkeit für klare Regulierung
Um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten und das Vertrauen der Spieler zu stärken, fordert die OVWG eine Neugestaltung des Glücksspielsystems in Richtung eines modernen Lizenzsystems. Dieses würde nicht nur für mehr Transparenz sorgen, sondern auch die Regelungen für alle Marktteilnehmer vereinheitlichen. Retschitzegger hebt hervor, dass es jetzt an der Zeit sei, klare und moderne Gesetze zu schaffen, die einen fairen Marktzutritt für regulierungswillige Internetanbieter ermöglichen.
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