Frankreich steht am Abgrund! Präsident Emmanuel Macron hat ein neues Regierungsteam vorgestellt, das unter dem Druck der Finanzmärkte und der drängenden Notwendigkeit, die Schulden des Landes zu reduzieren, gebildet wurde. Francois Bayrou, der vierte Premierminister in diesem Jahr, hat die Zügel übernommen und versucht, das Land aus der politischen Lethargie zu befreien.
Nach monatelangem Stillstand und politischen Turbulenzen hat Bayrou am Montag sein neues Kabinett präsentiert. Es besteht aus ehemaligen Ministern und erfahrenen Beamten, die die Herausforderung annehmen sollen, den Haushalt für 2025 zu verabschieden und eine drohende Krise abzuwenden. Die Namen der Minister wurden von Alexis Kohler, dem Chef des Präsidialamtes, verkündet.
Ein starkes Team für schwierige Zeiten
Eric Lombard, 66, der Kopf der Caisse des Dépôts, wird als Finanzminister die Geschicke der französischen Finanzen lenken. An seiner Seite steht Amelie de Montchalin als Haushaltsministerin. Der konservative Bruno Retailleau bleibt Innenminister, während Jean-Noel Barrot und Sebastien Lecornu ihre Posten als Außen- und Verteidigungsminister behalten.
Die Rückkehr von Elisabeth Borne, die im Januar als Premierministerin zurücktrat, als Bildungsministerin zeigt, dass Bayrou auf erfahrene Kräfte setzt. Gerard Darmanin, der ehemalige Innenminister, wird das Justizministerium leiten. Diese Personalentscheidungen sind ein klares Signal: Macron will ein stabiles und schwergewichtiges Kabinett, das nicht das gleiche Schicksal wie Barnier erleidet, dessen Vorgänger aufgrund von Widerstand im Parlament gescheitert ist.
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Bayrou steht unter immensem Druck. Er hat fast zehn Tage gebraucht, um sein Kabinett zusammenzustellen, während er gleichzeitig drohenden Misstrauensvoten von der extremen Rechten und Linken ausweichen muss. Die Zeit drängt, denn er muss sofort mit der Arbeit am Haushalt für 2025 beginnen, um die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen und das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen.
Die Ankündigung der neuen Regierung fiel mit einem Trauertag für die Opfer des Zyklons im indischen Ozean, der die ärmste Übersee-Region Frankreichs, Mayotte, getroffen hat. Inmitten dieser Tragödie muss Bayrou nun sicherstellen, dass seine Regierung die nächste Hürde – eine mögliche Misstrauensabstimmung – übersteht und den Haushalt erfolgreich verabschiedet.
Frankreich ist in einer politischen Sackgasse gefangen, seit Macron auf vorgezogene Wahlen setzte, um seine Autorität zu stärken. Doch die Wähler haben ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht und ein zersplittertes Parlament hinterlassen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, ob Bayrou und sein Team die Wende schaffen können oder ob das Land weiter in die Krise stürzt.
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