Im Main-Spessart-Kreis stehen bedeutende finanzielle Entscheidungen auf der Agenda, die für die künftige Haushaltslage von erheblicher Wichtigkeit sind. Der Landkreis plant, einen Kreditrahmen bis zu 16,9 Millionen Euro in diesem Jahr weitgehend auszuschöpfen. Der Kämmerer, Hubertus Hubrich, stellte klar, dass zusätzliche Kredite in Höhe von rund sieben Millionen Euro erforderlich sind, um den aktuellen Finanzierungsbedarf zu decken.
Ein aufgerufenes Ratendarlehen von der Bayern Labo in München wurde zu einem festen Zinssatz von 3,12 Prozent über zehn Jahre abgeschlossen. Damit will der Kreis sicherstellen, dass genug Liquidität vorhanden ist, um auf Kassenkredite verzichten zu können, was für die finanzielle Stabilität entscheidend ist.
Haushaltsplan und Budgetüberschreitungen
Die Ausgaben im Bereich der Kreisverwaltung weichen in mehreren Sachgebieten vom ursprünglichen Budgetplan ab. Zehn von insgesamt 30 Abteilungen und Stabstellen zeigen Abweichungen, die auf unzureichende Einnahmen zurückzuführen sind, insbesondere in den Bereichen Jobcenter, öffentlicher Nahverkehr und soziale Dienstleistungen. So wurden aus der Grunderwerbsteuer bisher nur 47 Prozent der erwarteten Einnahmen erzielt.
Besonders besorgniserregend ist die Budgetüberschreitung im Sachgebiet Jugend und Familien. Hier rechnet der Kreis damit, dass die eingeplanten Mittel nicht ausreichen werden, um die steigenden Kosten, etwa in der Jugendhilfe und der Schulbegleitung, zu decken. Ein Anstieg der übernommenen Kindergartenbeiträge trägt zusätzlich zur finanziellen Belastung bei.
Ein zusätzlicher Kostenfaktor ist der Kauf eines angrenzenden Gebäudes für das Kreisseniorenzentrum Gemünden, der für den Neubau wichtig ist. Die Investitionsausgabe von 690.000 Euro übersteigt den vorgesehenen Haushaltsansatz um 571.000 Euro und wurde durch das Klinikum Main-Spessart vorfinanziert.
Umgang mit Spenden
Im laufenden Jahr hat der Landkreis bisher acht Geld- und Sachspenden von über 500 Euro in Höhe von insgesamt 7262 Euro erhalten. In einer Ausschusssitzung wurde die Idee diskutiert, aktiver nach Spenden und Sponsorings zu suchen. Kämmerer Hubrich zeigte sich jedoch zurückhaltend. Seiner Meinung nach sei es momentan nicht nötig, dass der Kreis auf Spenden angewiesen ist. „Der Kreis muss noch nicht betteln gehen“, sagte er dazu.
Im Rahmen des Berichts über die Prüfung des Jahresabschlusses 2022 wurden keine besonderen Vorkommnisse in den Finanzen des Kreises festgestellt. Die Verwaltung erhält nach einer Überprüfung die Bestätigung eines wirtschaftlichen und sparsamen Haushalts. Dies ist entscheidend, um den Bürgern zu versichern, dass ihre Steuergelder sinnvoll verwendet werden.
Die Finanzlage des Main-Spessart-Kreises steht den kommenden Monaten somit unter genauer Beobachtung. Die anstehenden Entscheidungen im Hinblick auf Kreditaufnahmen und Ausgaben werden entscheidend für die zukünftige Entwicklung des Kreishaushalts sein. Detaillierte Informationen über die Finanzlage sind in einem umfassenden Bericht auf www.main-echo.de zu finden.
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