Göttingen. Ein gewaltiger Paukenschlag erschüttert die Stadt Göttingen! Die Stadtverwaltung plant, die Kooperation mit dem Landkreis Göttingen beim Jobcenter aufzukündigen. Dies wurde in der heutigen Sitzung des Stadtrats von Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD) vorgestellt. Ein mutiger Schritt, um das jährliche Defizit von rund 50 Millionen Euro im städtischen Haushalt zu stopfen. Ein Haushaltssicherungskonzept ist dringend notwendig!
Am Freitagvormittag wurden die Mitarbeiter des Jobcenters von den Göttinger Dezernentinnen Maria Karaus (Personal) und Anja Krause (Soziales) sowie dem Fachbereichsleiter über die brisanten Pläne informiert. Die Kündigung würde 140 Fallmanager und zahlreiche Verwaltungsangestellte betreffen. Die Stadt und der Landkreis hatten 2011 eine Vereinbarung getroffen, die es der Stadt ermöglichte, die Jobcenter-Aufgaben für alle Leistungsempfänger im Stadtgebiet zu übernehmen. Eine Kündigung könnte frühestens zum 1. Januar 2027 wirksam werden und die Stadtverwaltung rechnet mit Einsparungen von bis zu 7,6 Millionen Euro.
Ängste unter den Mitarbeitern: Chaos für die Kunden?
Doch die Unsicherheit ist groß! Eine betroffene Mitarbeiterin äußert anonym ihre Bedenken: „Unklar ist, ob wir dann neue Probezeiten bekommen.“ Sie bezeichnet die Einsparungen als „Milchmädchenrechnung“, da die tatsächlichen Einsparungen möglicherweise nicht in dem angegebenen Umfang realisiert werden können. Die Kündigung könnte auch die Kreisumlage beeinflussen und die enge Verbindung zwischen dem Jobcenter und der Beschäftigungsförderung Göttingen (BFGoe) gefährden.
Die Mitarbeiter befürchten, dass die Kunden „ins Chaos geworfen“ werden. Die bisher reibungslose Zusammenarbeit zwischen Jobcenter, Ausländerbehörde und Jugendamt könnte durch die Änderungen erheblich gestört werden. „Wir wissen noch nicht einmal alles, was mit dieser Entscheidung auf uns zukommt“, so die besorgte Mitarbeiterin. Die Sitzung des Rates der Stadt Göttingen beginnt heute um 16 Uhr im Ratssaal des Neuen Rathauses, wo die Oberbürgermeisterin und Kämmerer Christian Schmetz das Haushaltssicherungskonzept und die Sparmaßnahmen präsentieren werden.