In der Stadt Burscheid, bekannt für ihre aktiven Diskussionen über die städtische Entwicklung, hat Dr. Karl Ulrich Voss eine interessante Anregung eingebracht. Der engagierte Jurist will ein Datenblatt erstellen lassen, das wichtige Informationen über die Stadt wie Einwohnerzahlen, Finanzen und Umweltaspekte zusammenführt. „Es ist leichter, auf Faktenbasis zu argumentieren“, erklärte Voss während der letzten Ratssitzung. Er sieht dieses Datenblatt als mögliches Werkzeug, um den Bürgern und der Stadtverwaltung eine bessere Entscheidungsgrundlage für zukünftige Planungen zu bieten. Er nennt als Beispiel eine Veröffentlichung aus Leverkusen, die umfassende Daten zur Stadtentwicklung präsentiert und damit angeregt diskutiert werden sollte. Der Bürgermeister Dirk Runge äußerte sich zwar zurückhaltend, betonte jedoch auch, dass eine detaillierte Prüfung des Aufwands notwendig sei, um den erforderlichen Einsatz von Rathaus-Personal zu klären.
Kritik an der „Neuen Mitte“
Gleichzeitig blickt Voss kritisch auf das geplante Einkaufszentrum „Neue Mitte“ an der Montanusstraße. Seiner Meinung nach wird das Projekt mehr Probleme als Lösungen mit sich bringen. In einem Gutachten zum Einzelhandel wurde herausgefunden, dass Burscheid bereits überdurchschnittlich viele Einzelhandelsflächen hat, was zu einem Überangebot führt. Bei der Einführung neuer Geschäfte rechnet Voss nicht mit einer Anwerbung neuer Kunden aus der Umgebung. Stattdessen könnte der Bau, der als Maßnahme zur Verbesserung des städtischen Angebots gedacht ist, den bestehenden Handel in den Schatten stellen. Insbesondere die erhofften Umsatzsteigerungen könnten durch die unvorteilhafte Lage des neuen Marktplatzes und die angespannte Wettbewerbssituation untergraben werden, wie Voss in seinen Ausführungen deutlich machte.
Darüber hinaus warnt Voss auch vor ökologischen Nachteilen des neuen Bauprojekts. Der große Baukörper könnte das Stadtklima negativ beeinflussen und zur Bildung einer „Hitzeinsel“ führen. Auch die geplante Rampe zur Balkantrasse wird von ihm kritisch betrachtet. Hier fordert er eine Überarbeitung der Pläne, da die Steigung von zehn Prozent für Radfahrer und Fußgänger als zu steil eingeschätzt wird. Diese umfassende Kritik an der „Neuen Mitte“ wurde von Voss formal eingereicht und könnte weitreichende Diskussionen im Stadtrat nach sich ziehen, so wie ksta.de berichtet.
Voss' Anstrengungen, sowohl das Datenblatt als auch die Argumente gegen die „Neue Mitte“ voranzutreiben, deuten auf einen aktiven politischen Dialog in Burscheid hin, der sowohl auf Fakten basierende Argumente als auch kritische Bewertungen neuer Projekte umfasst, wie auch rga.de berichtet.
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