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Im Zentrum eines skandalösen Aufruhrs steht die Hauptdarstellerin des Oskar-favorisierten Films „Emilia Pérez“, Karla Sofía Gascón, deren alte Tweets jetzt eine Welle der Empörung ausgelöst haben. Die 52-Jährige, die als erste Transfrau für den Academy Award als beste Hauptdarstellerin nominiert ist, geriet nahezu über Nacht vom gefeierten Liebling zum Buhmann. Rund vier Wochen vor der Oscar-Verleihung am 2. März wurden ihre umstrittenen Beiträge, die unter Rassismus und Islamfeindlichkeit leiden, von einer Journalistin entdeckt und öffentlich gemacht, was die Chancen des Films erheblich gefährdet, berichtete unter anderem Die Presse.
Ein Sturm der Entrüstung
Die alten Tweets von Gascón enthalten nicht nur beleidigende Äußerungen über religiöse und ethnische Gruppen, sondern auch herablassende Kommentare zu Prominenten wie Miley Cyrus und Adele sowie zu ihrer „Emilia Pérez“-Kollegin Selena Gómez. Regisseur Jacques Audiard äußerte sich kritisch zu Gascóns Verantwortungslosigkeit und ihrem Mangel an Kontakt mit dem Team, während sie sich weiterhin in einem Zustand der Abwehr positioniert. „Gascón müsse Verantwortung übernehmen, statt sich als Opfer zu sehen“, meint Audiard, wie Vienna.at berichtete. Gascón selbst entschuldigte sich zwar und sprach von Ironie und Sarkasmus in ihren Tweets, doch die Auswirkungen ihres Verhaltens scheinen unüberwindbar zu sein.
Brancheninsider zeigen sich geschockt von der Schwere der Vorwürfe, die nicht nur Gascóns Karriere, sondern auch die des Films gefährden könnten. Besonders in Hollywood, wo Sensibilität und politische Korrektheit entscheidend sind, stehen die Chancen für „Emilia Pérez“ schlecht. Die Wettquoten für den Film sind drastisch gesunken, und Experten befürchten, dass er bei den Oscars leer ausgehen könnte. Kommentare aus ihrer Heimat, wie von der renommierten spanischen Zeitung „El País“, beschreiben Gascóns Situation als ruinös: „Sie hat fast alle ihre Chancen und auch die des Films zu Grabe getragen.“ Der Druck des Publikums könnte die Academy-Mitglieder maßgeblich beeinflussen, während andere Filme wie „Der Brutalist“ von Gascóns Fauxpas profitieren dürften.
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