Riesige Evakuierung in Bad Reichenhall: Fliegerbombe entdeckt!

Bad Reichenhall, Bayern, Deutschland - In Bad Reichenhall, Bayern, wurde am 14. Mai 2025 bei Grabungsarbeiten eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die Bombe, die rund 40 Kilogramm Sprengstoff enthält, hat einen intakten Zünder. Aufgrund der Gefahrenlage war eine umfassende Evakuierung erforderlich, die rund 350 Personen, darunter Anwohner und Insassen einer nahegelegenen Justizanstalt, betraf. Die Evakuierung begann am 15. Mai 2025 um 16 Uhr, während etwa 150 Einsatzkräfte, darunter Polizei, Bundespolizei, Freiwillige Feuerwehr sowie Malteser und Rotes Kreuz, mobilisiert wurden, um die Entschärfung durchzuführen. Straßen wurden gesperrt, und auch der Bahnverkehr sowie der Luftraum über der Einsatzstelle wurden eingeschränkt, wie 5min.at berichtet.
Blindgänger, wie sie auch genannt werden, sind Bomben, die beim Aufprall nicht detoniert sind und häufig bei Bauarbeiten entdeckt werden. Laut Planet Wissen werden in Deutschland jährlich mehrere Tausend solcher Bomben gefunden, selbst Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. So wurden beispielsweise im Jahr 2018 in Nordrhein-Westfalen fast 3000 Blindgänger entdeckt. Das Auffinden dieser Sprengkörper zieht immer eine sofortige Evakuierung der Umgebung nach sich, deren Sperrbereich je nach Situation von 50 Metern bis zu einem Kilometer reichen kann. So auch in Bad Reichenhall, wo die Sicherheit der Anwohner an oberster Stelle steht.
Entschärfung und Gefahren
Die Entschärfung von Blindgängern ist eine komplexe und risikobehaftete Aufgabe. Die Bomben bestehen aus einem Zünder und einem Bombenkörper, der oft mit TNT gefüllt ist. Kampfmittelbeseitiger verwenden unterschiedliche Techniken, um die Gefahren zu minimieren. Bei einfacheren Aufschlagzündern kann der Zünder mit einer Rohrzange herausgedreht werden, während kompliziertere Zünder mit speziellen Geräten wie der „Raketenklemme“ bearbeitet werden müssen. Langzeitzünder, die potenziell Jahrzehnte brauchen können, um zu detonieren, werden oftmals mit Wasserstrahlschneidgeräten bearbeitet, um Erschütterungen zu vermeiden.
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass Verzögerungen bei der Evakuierung durch anhaltende Personen im Sperrbereich die Entschärfung gefährden können. Daher müssen die Kampfmittelbeseitiger darauf warten, dass alle Unbeteiligten den Gefahrenbereich verlassen haben, bevor sie mit der Entschärfung beginnen. Angesichts dieser Herausforderungen zeigen die Einsatzkräfte in Bad Reichenhall ein hohes Maß an Professionalität und Engagement, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Weiterführende Informationen über die Risiken und den Umgang mit Blindgängern finden sich auch auf Salzburg.orf.at, wo ähnliche Vorfälle in der Vergangenheit aufgezeichnet wurden.
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Ort | Bad Reichenhall, Bayern, Deutschland |
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