
Die Vereinigten Staaten sind nicht das einzige Land, das einen ehemaligen Fernsehstar als Präsidenten hat, der weiß, wie man eine Show abzieht. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die eindringliche Forderung an die NATO-Staaten, mehr in die eigene Sicherheit zu investieren. Ukrainischer Präsident Volodymyr Zelensky hat kürzlich eindringlich betont, dass alle europäischen Länder bereit sein müssen, ihren Sicherheitsausgaben so viel Priorität einzuräumen, wie es tatsächlich erforderlich ist, und nicht nur das zu tun, was sie sich über Jahre hinweg angewöhnt haben. “Wenn es 5% des BIP erfordert, um die Verteidigung zu decken, dann sind es eben 5%.”
Zelensky fordert ein Umdenken in Europa
Obwohl diese Aussage wie etwas klingen mag, was man von Donald Trump erwarten würde, stammt sie von Zelensky. Während er sich an die europäischen Eliten beim Weltwirtschaftsforum in Davos wandte, übte er scharfe Kritik an vielen europäischen Ländern, die der Ukraine seit der russischen Invasion Unterstützung gewährt haben. Er rügte sie, ihrer eigenen Verteidigung und der Bedrohung durch Moskau nicht ausreichend Beachtung zu schenken.
Die Reaktionen auf Zelenskys Forderungen
Zelensky beobachtete offensichtlich Trumps Pressekonferenz, in der dieser seine Forderung bekräftigte, das Ziel für die Verteidigungsausgaben der NATO-Staaten von 2% des BIP auf 5% zu erhöhen. Diese Vorgabe dürfte für viele Länder in einem wirtschaftlich langsamen Europa nahezu unerreichbar sein, könnte jedoch als erster Vorschlag dienen. Trump bemerkte zudem, dass Zelensky offen für einen Friedensvertrag sei und begann, den russischen Präsidenten Wladimir Putin in einer strategischen Vorabpositionierung zu provozieren. Trump argumentierte, dass Putin in der Ukraine “nicht besonders gut dastehe” und dass dieser den Krieg beenden sollte, da er Russland “zerstört”.
Die Rolle Zelenskys in der geopolitischen Landschaft
Zelensky beweist, dass er in der Lage ist, sich an die geopolitischen Veränderungen anzupassen, die sich durch Trumps Rückkehr ins Amt ergeben. Er stellte die Frage: “Was wird aus der Beziehung der Welt zu Amerika? Was wird aus den Allianzen? Die Unterstützung? Der Handel? Wie plant Präsident Trump, die Kriege zu beenden?” Es ist klug von Zelensky, sich Trump gegenüber wohlwollend zu zeigen, da er die Agenda des US-Präsidenten zur Kriegsbeendigung mitgestalten muss, um die besten Bedingungen für die Ukraine zu erreichen.
Die Herausforderungen eines Friedensvertrags
Jedoch ist Zelenskys Vorgehen nicht nur eine strategische Entscheidung. Ein möglicher Friedensvertrag mit Putin würde Sicherheitsgarantien erfordern, die möglicherweise die kostspielige Entsendung von Truppen aus europäischen NATO-Ländern auf ukrainisches Gebiet bedeuten könnten. Die Ukrainern haben gelernt, was viele Staaten auf dem Kontinent immer noch ignorieren: Die russische Invasion signalisiert eine neue, aggressive Bedrohung aus dem Osten, die eine wesentlich robustere westliche Verteidigungsstrategie erfordert.
Bedeutung der NATO für die europäische Sicherheit
„Wird Präsident Trump Europa überhaupt beachten? Sieht er die NATO als notwendig an? Und wird er die Institutionen der EU respektieren?“ fragte Zelensky und fuhr fort: “Wird Präsident Trump Europa hören, oder wird er ohne Europa mit Russland und China verhandeln? … Europa muss lernen, sich selbst vollständig zu versorgen, damit die Welt es sich nicht leisten kann, es zu ignorieren.”
Zelenskys Appell an die EU
Diese Botschaft, von einem Land, das sich eine Mitgliedschaft in der EU wünscht, kommt in Brüssel nicht besonders gut an – insbesondere angesichts der massiven militärischen und diplomatischen Unterstützung, die Europa der Ukraine in den letzten drei Jahren zukommen ließ. Dies ähnelt den häufigen Forderungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dass Europa mehr nationale Sicherheitskraft aufbringen sollte, obwohl seine Regierung kaum das NATO-Ziel von 2% Ausgaben erreicht.
Die Zukunft der Verhandlungen
Zelenskys wahres Anliegen zeigte sich, als er sagte: “Im Moment ist unklar, ob Europa überhaupt einen Platz am Tisch haben wird, wenn der Krieg gegen unser Land endet.” Die Ukraine benötigt wirklich ein starkes, vereintes Europa, da Trump versucht sein könnte, Putin alles zu geben, was er will, nur um den Krieg zu beenden. Schließlich hat der 47. Präsident seit langem auf einen Nobelpreis für den Frieden spekuliert.
„Ich denke, Zelensky versucht, Europa Rückgrat zu verleihen, und das benötigt Europa“, sagte Beth Sanner, eine ehemalige hochrangige US-Geheimdienstmitarbeiterin, in einem Interview.
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