
Der Schutzstatus der Wölfe in Europa wird von "streng geschützt" auf "geschützt" herabgestuft. Diese entscheidende Änderung wurde am Dienstag von den Unterzeichnerstaaten der Berner Konvention in Straßburg beschlossen, wie der Europarat bekanntgab. Der Vorstoß zur Absenkung des Schutzstatus kam von der EU, die nun in der Lage ist, weitere Änderungen in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) vorzunehmen. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) äußerte sich erfreut über diesen Schritt und bezeichnete ihn als "wichtigen Meilenstein für eine leichtere Regulierung des Großraubtieres Wolf." Laut Totschnig vollzieht sich dieser Schritt, da der Wolf in Europa nicht mehr vom Aussterben bedroht sei und sich in verschiedenen Regionen zunehmend vermehre, was berechtigte Bedenken bezüglich seiner Interaktionen mit Menschen aufwerfe, wie in einem Bericht von Wiener Zeitung hervorgehoben wird.
Details zur Entscheidung und Reaktionen
Die Entscheidung fiel mit einer Zweidrittelmehrheit und ermöglicht den EU-Staaten mehr Flexibilität bei der Regulierung von Wolfspopulationen. Der Europarat betont jedoch, dass die Gesamtpopulation der Wölfe nicht gefährdet werden darf. Die Änderung tritt drei Monate nach dem Beschluss in Kraft, in denen theoretisch ein Drittel der Unterzeichnerstaaten ein Veto einlegen könnte, was jedoch als unwahrscheinlich gilt. Totschnig und andere österreichische Politiker betonen, dass die Herabstufung notwendig sei, um die Sicherheit in ländlichen Gebieten zu gewährleisten, während der Vorstoß von verschiedenen Tierschutzorganisationen und Umfragen als umstritten wahrgenommen wird, so die MeinBezirk, die die Meinungen vieler Österreicher beleuchtet, die einen strengen Schutzstatus für Wölfe befürworten.
Die steigende Wolfspopulation und deren Rückkehr in Gebiete, wo sie lange Zeit nicht mehr vorkam, führt zu Konflikten und unterschiedlichen Ansichten in der Bevölkerung. Eine Umfrage von Tierschutz Austria zeigt, dass 76 Prozent der Befragten eine positive Einstellung gegenüber Wölfen haben und die Rückkehr als Bereicherung empfinden. Dies steht im Kontrast zu den politischen Bestrebungen, den Wolfsschutz zu lockern und gibt weitere Impulse zur Debatte über das Management der Wolfpopulation in Europa.
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