
Wölfe verlieren ihren strengen Schutzstatus in Europa!
Ein dramatischer Wendepunkt für die Wölfe in Europa! Die 49 Mitgliedsstaaten des Bern-Konventions haben beschlossen, den Schutzstatus der Wölfe von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen. Dies wurde am Dienstag vom Europarat bekannt gegeben. Die Entscheidung tritt im März 2025 in Kraft und ist eine direkte Reaktion auf die wachsende Wolfspopulation und deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft.
Wölfe waren bisher vor der Jagd und dem Fang geschützt, es sei denn, sie stellten eine ernsthafte Bedrohung für Vieh oder die öffentliche Sicherheit dar. Mit dem neuen Status wird die „Nutzung“ der Wölfe nun reguliert, was bedeutet, dass die Schwelle für die Jagd erheblich gesenkt wird. Die Europäische Kommission hatte diesen Schritt bereits im letzten Jahr vorgeschlagen, nachdem es zu Konflikten zwischen Wölfen und landwirtschaftlichen Gemeinschaften gekommen war. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, äußerte sich nach der Abstimmung: „Wichtige Nachrichten für unsere ländlichen Gemeinschaften und Bauern. Wir brauchen einen ausgewogenen Ansatz zwischen dem Erhalt der Wildtiere und dem Schutz unserer Lebensgrundlagen.“
Ein Rückblick auf die Wolfsgeschichte
Die grauen Wölfe waren vor einem Jahrhundert in Europa nahezu ausgerottet worden, doch dank erfolgreicher Naturschutzmaßnahmen ist ihre Zahl stark angestiegen. Im Jahr 2023 lebten in 23 EU-Ländern Zuchtpaare von grauen Wölfen, die Gesamtpopulation wird auf etwa 20.300 Tiere geschätzt. Diese Zunahme hat zu häufigeren Begegnungen zwischen Mensch und Tier geführt. Über 300 Umwelt- und Tierschutzorganisationen haben sich gegen die Lockerung des Schutzes ausgesprochen und warnen, dass es noch zu früh sei, da sich die Population zwar erholt, aber der Prozess noch nicht abgeschlossen ist. Der WWF bezeichnete die Entscheidung als „äußerst enttäuschend“ und politisch motiviert und kritisierte, dass man von den eigenen Naturschutz-Erfolgen zurückweiche.
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