
Ein schwerer Schlag für die Zuckerindustrie: Die Agrana-Zuckerfabrik in Leopoldsdorf wird als unrettbar angesehen und ihre Schließung wurde am Mittwoch offiziell bekanntgegeben. Dies bedeutet, dass zahlreiche Mitarbeiter vor einer ungewissen Zukunft stehen. Die Gewerkschaft PRO-GE fordert bereits dringende Maßnahmen und spricht von der Notwendigkeit eines „sozial verträglichen Planes“, um die Arbeitsplätze zu sichern. PRO-GE-Chef Reinhold Binder hat betont, dass Gespräche mit dem Konzernbetriebsratschef, um Lösungen zu finden, in vollem Gange sind, wie 5min.at berichtet.
Seit Jahren hatte die Zuckerfabrik mit einem Rückgang der Rübenmengen zu kämpfen. Ein Hoffnungsschimmer erschien im Herbst 2020, als ein „Zuckerpakt“ zwischen Agrana, dem Landwirtschaftsministerium und den Rübenbauern geschlossen wurde, um die Produktion zu stützen. Doch diese Maßnahmen waren nicht ausreichend, und die wirtschaftliche Rentabilität des Standortes konnte nicht sichergestellt werden. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) sieht die heimische Zuckerproduktion durch Überproduktion in Europa, zollfreie Importquoten aus der Ukraine und strengere Pflanzenschutzvorschriften gefährdet. Er betont jedoch die Wichtigkeit der Eigenversorgung mit österreichischem Zucker, so noe.ORF.at.
Besonders bitter ist das für die Mitarbeiter und die Region Leopoldsdorf, die auf die Zuckerfabrik angewiesen waren. Noch vor einem Jahr hatte Agrana-Vorstandschef Stephan Büttner versichert, dass der Standort nicht zur Disposition steht. Nun ist das Schicksal des Werkes besiegelt, und die Frage, wie es mit den betroffenen Mitarbeitern weitergeht, bleibt offen.
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