Ein schwerer russischer Luftangriff hat am Freitag die Hauptstadt Kiew getroffen und dabei die römisch-katholische Nikolauskirche beschädigt. Diese neugotische Kirche, die seit 1909 besteht und im Stadtzentrum liegt, wurde durch die Druckwelle einer Rakete getroffen, die jedoch nicht direkt ins Gebäude einschlug. Der Pfarrer der Kirche, Pater Pawlo Wyschkowski, berichtete auf Facebook, dass zwar keine Verletzten unter den Gemeindemitgliedern zu beklagen seien, doch der Angriff verdeutliche, wie der Feind alles angreife, was den Ukrainern heilig sei. Trotz der Schäden werde man die Weihnachtsfeiern wie geplant durchführen, um die Unbeugsamkeit der Gemeinde zu demonstrieren, so Wyschkowski. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) hatte auf ihrem YouTube-Kanal ein Video von den Zerstörungen veröffentlicht, die durch den Angriff entstanden sind.
Während die Nikolauskirche relativ glimpflich davonkam, gab es in Kiew bereits Opfer zu beklagen: Ein Mann verlor sein Leben, und insgesamt wurden zwölf Personen verletzt, wie Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete. Sechs Verletzte mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auch in anderen Teilen der Ukraine kam es zu schweren Angriffen am gleichen Tag. Laut Berichten waren die russischen Streitkräfte mit einem massiven Drohnenangriff über Kiew aktiv, der über acht Stunden andauerte. Die Militärverwaltung meldete, dass mehr als 30 Drohnen neutralisiert werden konnten, jedoch führten herabfallende Trümmer zu erheblichen Schäden in mehreren Stadtteilen, darunter auch Wohngebäude und ein Krankenhaus.
Zusätzliche Angriffe in den Regionen Sumy und Cherson forderten weitere Leben. In der nordostukrainischen Ortschaft Jampil starb eine 33-jährige Frau durch Gleitbomben, die auf zivile Infrastruktur abzielten. In Cherson wurde eine 58-jährige Frau schwer verletzt, während ein anderer Angriff in Odessa ebenfalls Schäden verursachte, einschließlich der Zerstörung eines Hochhauses. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Verfahren wegen Kriegsverbrechen eingeleitet, um diese Vorfälle zu untersuchen, wie n-tv.de berichtete.
Der Luftangriff auf die Nikolauskirche und die zahlreichen zivilen Opfer in Kiew und anderen Regionen zeigen die anhaltenden Gefahren, denen die Bevölkerung in der Ukraine ausgesetzt ist. Die Situation bleibt äußerst angespannt, während die Ukrainer weiterhin versuchen, den Herausforderungen der Angriffe zu begegnen.
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