Die Präsenz nordkoreanischer Truppen in der russischen Kursk-Region hat sich zu einem bedeutenden Faktor im Ukraine-Konflikt entwickelt, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag berichtete. Er erklärte, dass diese Truppen an Kämpfen gegen die ukrainischen Streitkräfte beteiligt sind, was bereits zu Verlusten geführt habe.
Nordkoreanische Truppen im Einsatz
Selenskyj gab bekannt, dass sich 11.000 nordkoreanische Soldaten in der Region befinden, wo die ukrainische Offensive, die seit drei Monaten in russisches Territorium vordringen sollte, ins Stocken geraten ist. „Elf tausend Soldaten oder Soldaten der nordkoreanischen Armee sind derzeit auf dem Gebiet der Russischen Föderation an der Grenze zur Ukraine in der Kursk-Region präsent“, so Selenskyj auf der Pressekonferenz während des Gipfels der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Budapest.
Konflikte und Verluste
Die Informationen über die Beteiligung nordkoreanischer Soldaten an Kampfhandlungen gegen die Ukraine wurden mit dem Vermerk präsentiert, dass es bereits zu Verlusten gekommen sei, wobei Selenskyj jedoch nicht spezifizierte, auf welcher Seite die Verluste zu verzeichnen sind. Laut einem Bericht der New York Times wurden mehrerer nordkoreanischer Soldaten während eines begrenzten Gefechts mit russischen und ukrainischen Streitkräften getötet.
Reaktionen auf die militärische Partnerschaft
Die Nachricht über den Einsatz nordkoreanischer Truppen kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten abwägen, wie sie auf die sich vertiefende militärische Zusammenarbeit zwischen Moskau und Pjöngjang reagieren sollen. Ukraine sowie ihre NATO-Verbündeten sind besorgt über die mögliche Wiederwahl des designierten US-Präsidenten Donald Trump und deren Auswirkungen auf den Verlauf des Krieges.
Putins Stellungnahme zu den US-Wahlen
Am Donnerstag äußerte sich der russische Präsident Wladimir Putin erstmals in der Öffentlichkeit zu den US-Wahlen. Er zeigte sich bereit für einen Dialog mit dem republikanischen Präsidenten und betonte, dass Trumps Äußerungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine „auf jeden Fall Beachtung verdienen“. Während einer Diskussionsrunde in Sochi erklärte Putin: „Wir sind bereit“, als er gefragt wurde, ob er Gespräche mit Trump führen würde.
Trump und seine Ukraine-Politik
Trump hatte bereits zuvor angekündigt, den Krieg „in 24 Stunden“ beenden zu können, und schlägt vor, dass die Ukraine „ein wenig aufgeben“ sollte. Sein Wahlkampf und der seines Kollegen JD Vance ließen viele Fragen über das anhaltende US-Engagement für Kiew offen und deuteten an, dass Druck auf die Ukraine ausgeübt werden könnte, um einen fragilen Waffenstillstand mit Russland zu erreichen.
Fortdauernder Druck auf die Ukraine
Der Ausgang der Wahlen könnte in einer kritischen Phase des Krieges erfolgen. Die ukrainischen Streitkräfte stehen an den Frontlinien unter enormem Druck, und ihr Militärchef warnte, dass sie sich einer der stärksten russischen Offensiven seit Beginn des Krieges gegenübersehen. Zudem gibt es Berichte über eine unglaubliche Zunahme von Luftangriffen und Drohnenangriffen auf ukrainische Städte.
Die Möglichkeit einer verstärkten nordkoreanischen Beteiligung
Selenskyj warnt, dass die Weltgemeinschaft seine Appelle nicht ausreichend ernst nimmt, um Kiew den Einsatz von Langstreckenwaffen zu ermöglichen, da es sich einer „neuen Eskalationswelle“ gegenübersieht, die die „Armee eines anderen Staates“ im Konflikt gegen die Ukraine einschließt. Er betonte, dass ohne angemessene Waffen und politischen Druck auf Russland eine verstärkte Nutzung der nordkoreanischen Truppen bevorstehen könnte.
Die Situation bleibt angespannt, und die kommenden Wochen werden entscheidend dafür sein, wie sich der Konflikt weiterentwickelt.