In Albstadt, Baden-Württemberg, sorgt ein Geiselnahme-Fall für Aufregung vor dem Landgericht Hechingen. Ein 42-jähriger Mann wurde beschuldigt, Ende Juni dieses Jahres in das Polizeirevier einzudringen und mit einer Handgranate gedroht zu haben. Laut der Staatsanwaltschaft wollte der beschuldigte Mann Zugang zur Zelle eines Landsmanns aus der Ukraine erhalten, der zuvor mehrere Körperverletzungsdelikte verübt haben soll, unter anderem gegen ihn selbst. Dieser Vorfall ereignete sich in einem Zustand erheblicher Alkoholisierung, wie die Anklage betont, was das Verhalten des Angeklagten stark beeinflusste.
Schockierende Drohung
Der Angeklagte betrat das Polizeirevier und gab an, eine Handgranate bei sich zu tragen, während er mit den Polizisten sprach. Er hätte angedroht, die „Bombe“ zu zünden, was nicht nur für die Beamten, sondern auch für die Öffentlichkeit eine große Gefahr darstellt. „Ich habe eine Granate in meiner Jacke. Wenn ich die loslasse, jage ich alle in die Luft“, soll er laut Zeugenaussagen gesagt haben. Die Polizei reagierte umgehend und versuchte, den Mann abzulenken. Schließlich konnten die Beamten ihn überwältigen und festnehmen. Es stellte sich heraus, dass er unbewaffnet war und tatsächlich keine Handgranate bei sich führte. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, aber die Situation war für alle Beteiligten äußerst angespannt.
Im Gerichtssaal entspannten sich die Gemüter, als der Angeklagte von einem Missverständnis sprach. Er habe lediglich zu seinem Landsmann, der sich in der Zelle befand, sprechen wollen und habe kein Gewaltpotenzial gehabt. Dies wird jedoch von der Staatsanwaltschaft strikt bestritten. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Gefahren, die bei einem Polizeieinsatz aufgrund von Alkoholmissbrauch und Drohungen entstehen können. Der Prozess dauert insgesamt drei Verhandlungstage, während denen weitere Einzelheiten ans Licht kommen werden, wie Stuttgarter Nachrichten und Stimme berichten.