Die bevorstehende Ausstellung „Soviet Anthropocene 1933“ zeigt, wie Themen wie Völkermord und Ökozid ineinandergreifen. Diese prägende Kunstausstellung, die sich mit dem Erbe kollektiver Traumata und den Auswirkungen des Kolonialismus befasst, wird von der Künstlerin Lia Dostlieva, die in Donetsk, Ukraine geboren wurde, geleitet. Die Eröffnung findet im Rahmen des art/science-Festivals „Irritation“ am 30. Januar 2025 in der Wissenswerkstadt statt. Ausgehend von der Publikation „Trilobites of Donetsk Basin“, die 1933 erschien, thematisiert die Ausstellung die schrecklichen Auswirkungen der von den Sowjets verursachten Hungersnot in der Ukraine, die Millionen von Leben forderte. Dostlieva ist 2024 CEC ArtsLink International Fellow und hat ihre Werke bereits in bedeutenden europäischen Einrichtungen gezeigt, darunter der Ukrainische Pavillon auf der 60. Biennale in Venedig.
Anthropozän-Debatte und deren historische Einordnung
Der Begriff „Anthropozän“ wird in der aktuellen Diskussion als eine komplexe Auseinandersetzung zwischen menschlicher Existenz und natürlichen Prozessen betrachtet. Eine neue Analyse der Anthropozän-Debatte beleuchtet, wie die Trennung zwischen menschlicher und nicht-menschlicher Geschichte seit den Aufklärungszeiten von Historikern und Philosophen als eine Antwort auf die Entdeckung der geologischen Tiefenzeit konzipiert wurde. Diese Entdeckung, die den Menschen als zentralen historischen Akteur in Frage stellt und gleichzeitig die Erde selbst als wandelbar und wertvoll erachtet, verdeutlicht die historischen und philosophischen Herausforderungen, die sich mit dem Verständnis von Geschichte und Zeit verbinden. Die Eindrücke der europäischen Aufklärung, die Geschichte hauptsächlich aus einer anthropozentrischen Perspektive betrachten, spiegeln sich in den gegenwärtigen Diskursen wider und fordern eine Repositionierung des Menschen in der Wahrnehmung seiner Rolle innerhalb eines größeren ökologischen Rahmens, wie steglich.de klar aufzeigt.
Während die Ausstellung von Lia Dostlieva ein bewusstes Bewusstsein für die tragischen Auswirkungen menschlichen Handelns herbeiführt, erfordert die Anthropozän-Debatte eine zeitgenössische Neubewertung der geschichtlichen Zeit und der Rolle des Menschen innerhalb dieser Erzählungen. Angesichts der globalen ökologischen Herausforderungen wird deutlich, dass die Rückverlagerung der Geschichte in die Tiefen der Zeit nicht nur eine wissenschaftliche, sondern auch eine kulturelle Neugestaltung notwendig macht, die das Wesen der Menschheit und deren Beziehung zur Erde neu definiert. Daher ist es von wesentlicher Bedeutung, diese Diskurse einander gegenüberzustellen, um ein besseres Verständnis für die gegenseitigen Auswirkungen menschlicher und nicht-menschlicher Einflüsse auf unseren Planeten zu entwickeln, wie dies bielefeld.jetzt beschreibt.
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