Ukraine

Bob Woodward warnt vor Trump kurz vor dem Wahltag

In Bob Woodwards neuestem Buch „War“ wird enthüllt, dass Trump Putin heimlich Covid-Tests sandte und Biden die Fehler seiner Vorgänger in den Krisen von Afghanistan, Ukraine und Gaza anspricht!

Redaktioneller Hinweis: Der folgende Artikel enthält explizite Sprache.

Die Veröffentlichung eines neuen Buch von Bob Woodward folgt einem bewährten Muster: Journalisten erhalten eine Woche vor dem Erscheinungstermin Zugang zu den streng gehüteten Exemplaren und nutzen sie zur Berichterstattung. Sowohl CNN als auch The Washington Post, wo Woodward als stellvertretender Redakteur tätig ist, berichteten letzte Woche über die neue Veröffentlichung mit dem Titel „War“. Die Neuigkeiten sind spannend: Inmitten der Pandemie schickte Präsident Donald Trump eine geheime Lieferung von Covid-19-Testkits an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Seit seinem Ausscheiden aus dem Amt hat Trump Putin bis zu sieben Mal angerufen.

Politische Enthüllungen rund um den Ukraine-Konflikt

Vor Putins Invasion in die Ukraine machte Präsident Joe Biden seinen Vorgänger Barack Obama dafür verantwortlich, nicht energischer auf Putins Krim-Annexion im Jahr 2014 reagiert zu haben. Biden äußerte gegenüber einem Freund: „Deshalb sind wir hier. Wir haben es vermasselt. Barack hat Putin nie ernst genommen.“

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Putin führte ein hitziges Telefonat mit Biden im Vorfeld der Invasion im Februar 2022, in dem er mit einem Nuklearkrieg drohte. Später schätzte Bidens Sicherheits-Team die Wahrscheinlichkeit, dass Putin während des Konflikts in der Ukraine eine taktische Nuklearwaffe einsetzen könnte, auf 50 %. Erwähnenswert ist, dass CNNs Jim Sciutto bereits im März ähnliche Berichte über Putins mögliche Nutzung taktischer Nuklearwaffen in der Ukraine im Laufe des Jahres 2022 gemacht hatte.

Der Erfolg von Woodwards Buch „War“

Wie bereits bei früheren Woodward-Büchern, welche kritisch über Machtspieler berichten, wurden auch hier die Stimmen, die negativ dargestellt werden, aus der Öffentlichkeit abgelehnt. Die Trump-Kampagne erklärte: „Keines dieser erfundenen Geschichten von Bob Woodward ist wahr.“

Das Medieninteresse, das der Veröffentlichung von Woodwards Buch vorausgeht, sorgt dafür, dass es noch vor dem offiziellen Verkaufsstart am Dienstag bereits auf Platz 5 der Bestsellerliste von Amazon steht. Es könnte somit auch Woodwards 16. Nummer 1 auf der New York Times Bestsellerliste werden – ein bemerkenswerter Erfolg.

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Die Themen von „War“

Woodward ist bekannt für seine einprägsamen Buchtitel über Trump: „Peril“, „Rage“ und „Fear“. In „War“ berichtet Woodward darüber, wie Bidens nationales Sicherheitsteam drei Kriege (in Afghanistan, den Ukraine-Konflikt und den seit zwei Jahren andauernden Gaza-Krieg) bewältigte – Konflikte, die den Nahen Osten in eine sich ausweitende Krise verwickelten.

Die Schlachtfelder, die Woodward untersucht, liegen nicht in den Kriegszonen, sondern im Oval Office und im Situation Room des Weißen Hauses. Woodward hat die Besuchsprotokolle des Weißen Hauses durchgesehen und festgestellt, dass er zwischen Dezember 2022 und April 2024 mehr als zwei Dutzend Male dort war.

In „War“ wird deutlich, dass Woodward Zugang zu fast allen führenden Sicherheitsbeamten der Biden-Administration hatte. Diese zustimmende Zusammenarbeit war notwendig, um sicherzustellen, dass ihre Perspektive zur Geschichte erzählt wurde. Besonders bemerkenswert ist Woodwards unermüdliche Energie, die auch mit seinem Alter von 81 Jahren nicht nachlässt.

Kritische Stimmen zu Trump und Biden

Obwohl Woodward normalerweise keine eigenen Folgerungen zieht, ist „War“ in dieser Hinsicht eine Ausnahme. Er beschreibt Trump als „nicht nur den falschen Mann für das Präsidentenamt, sondern auch als unfit, das Land zu führen“. Woodward vergleicht Trump mit Richard Nixon und bemerkt, dass Trump der „reckless and impulsive president in American history“ war – eine harte Kritik!

Im Gegensatz dazu endet das Buch mit der Feststellung, dass „Präsident Biden und sein Team in der Geschichte als Beispiel für ruhige und zielgerichtete Führung angesehen werden“. Diese positive Behauptung steht jedoch im Widerspruch zur chaotischen Rückkehr aus Afghanistan im Sommer 2021, die der Taliban die Kontrolle über das Land zurückgab und in der 13 US-Soldaten sowie etwa 170 Afghanen durch einen Selbstmordanschlag ums Leben kamen.

Der chaotische Abzug aus Afghanistan

Der chaotische Rückzug der USA aus Afghanistan zeigte die Mängel in Bidens Politik und widersprach dem Bild von zielgerichteter Führung. Entgegen den Ratschlägen seiner Generäle führte Biden den Rückzug von 2.500 US-Truppen durch, was den Zusammenbruch der afghanischen Militärs zur Folge hatte. Dieser Zusammenbruch hat die Taliban zum Herrscher über Afghanistan gemacht, was durch Milliarden von Dollar an militärischer Ausrüstung, die die USA zurückließen, begünstigt wurde.

Die Botschaft des Rückzugs an Putin war, dass die USA sich aus der Welt zurückziehen, was seine Invasionspläne in der Ukraine beschleunigte. Woodward stellt fest, dass das Pentagon kurz nach dem Abzug aus Afghanistan neue Informationen erhielt, die darauf hindeuteten, dass Russland einen großangelegten Militärangriff auf die Ukraine plante.

Die Ukrainekrise und Bidens Reaktion

Im Gegensatz dazu zeigte das Biden-Team echte Führung, als es versuchte, die Welt vor Putins bevorstehender Invasion in die Ukraine zu warnen. Nachdem die Invasion stattfand, versorgte die Biden-Administration die Ukrainer fortlaufend mit Waffen. Dies alles geschah ohne eine amerikanische Truppenpräsenz vor Ort – ein zentrales Ziel Bidens im Krieg.

Biden hatte am 3. Dezember 2021 die Öffentlichkeit über die Pläne Russlands informiert. Diese Transparenz wurde anfangs vom US-Geheimdienst nicht begrüßt, war aber ein kluger Schritt. Die Reaktion der Biden-Regierung auf die Invasion war so gut wie es nur ging – ein echter Erfolg in einer kritischen Zeit.

Der Nahost-Konflikt

Ein Jahr nach dem Angriff von Hamas auf Israel, bei dem etwa 1.200 Israelis starben, hat das Biden-Team nicht verhindern können, dass sich ein regionaler Konflikt entwickelt. Die Biden-Administration hat Benjamin Netanjahu wiederholt einen „Blankoscheck“ ausgestellt, den dieser für großangelegte Angriffe in Gaza und darüber hinaus genutzt hat. Die aktuellen Konflikte im Gazastreifen haben bereits 42.000 Menschenleben gefordert, während auch im Libanon über 1.500 Menschen ums Leben kamen.

In diesem Kontext hat sich die Situation in der Region zugespitzt, da die Houthis im Jemen wichtige Handelsrouten im Roten Meer blockieren. Irans massive Angriffe auf Israel haben den Krieg zu einem regionalen Konflikt gemacht, den die Biden-Administration eigentlich vermeiden wollte.

Die Rolle von Vizepräsidentin Kamala Harris

Obwohl Vizepräsidentin Kamala Harris auf dem Cover von „War“ zu sehen ist, spielt sie im Buch eine untergeordnete Rolle im Vergleich zu anderen Sicherheitsbeamten. Dennoch bietet sie kluge Ratschläge und bringt einen humorvollen Ton in das Buch. Ihre Worte an Biden über den Umgang mit Netanjahu zeigen, dass sie nicht nur anwesend, sondern auch eine wertvolle Stimme in der Führung ist.

Woodwards „War“ stellt eine gründlich recherchierte Zusammenfassung der Konflikte dar, die während der Amtszeit von Biden stattfanden. Trotz dieser positiven Bewertungen bleibt die Unterstützung für die Ukraine ein Erfolg, während die aktuelle Situation im Nahen Osten gleichzeitig gravierende Probleme aufzeigt.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die politische Landschaft mit einem möglichen Comeback von Trump aussehen würde, vor allem angesichts seiner unkonventionellen Beziehung zu Putin. Diese komplexen politischen Herausforderungen werden wohl noch viele Diskussionen auslösen.

Quelle/Referenz
edition.cnn.com

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