Die Tschechische Republik macht einen entscheidenden Schritt in Richtung Energiesicherheit und Unabhängigkeit von russischem Öl. Regierungschef Petr Fiala verkündete, dass das Land nicht mehr erpressbar sei, nachdem die technischen Arbeiten zur Erweiterung der Transalpinen Ölleitung (TAL) erfolgreich abgeschlossen wurden. Diese Pipeline transportiert Erdöl vom italienischen Hafen Triest zu Raffinerien in Mitteleuropa und schließt auch an die Tschechische Republik an. Die Regierung in Prag plant, in den kommenden Monaten die letzten Betriebstests durchzuführen und das neue System zu zertifizieren, berichtet oe24.
Die Entwicklungen kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, denn kurz bevor die Ausnahmegenehmigung für den Import von russischem Öl aus der Druschba-Pipeline ablief, wurde der Ölfluss nach Tschechien unterbrochen. Dies geschah aufgrund eines Lecks in der Pipeline nahe der Stadt Pniewy, wie tschechische Behörden bestätigten. Der Ausfall wird auf Materialermüdung zurückgeführt und betrifft nicht die tschechischen Abnehmer, da Tschechien über den südlichen Strang der Druschba-Pipeline versorgt wird. Dennoch ist die czechsiche Industrie gut vorbereitet, wie der Minister für Industrie und Handel, Lukas Vlcek, betonte. Das staatliche Unternehmen Mero, das die Pipeline betreibt, erklärte, dass die Ölversorgung des Landes nicht gefährdet sei und dass Tschechien über Ölreserven für 90 Tage verfügt, so Euronews.
Die tschechische Regierung hatte zusammen mit Ungarn und der Slowakei eine vorübergehende Ausnahme von den EU-Sanktionen erhalten, um die Abhängigkeit von russischem Öl zu verringern. Diese Ausnahme lief jedoch bald aus, und Tschechien plant, die TAL-Pipeline auf eine Kapazität von acht Millionen Tonnen pro Jahr zu verdoppeln. Fiala bekräftigte, dass die Sicherheit in Europa von der Eindämmung russischer Aggression abhängt und dass Tschechien entschlossen ist, seine Energiesysteme von der russischen Energieversorgung unabhängig zu machen.
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