Neue Erkenntnisse rund um den grausamen Mord an dem französischen Lehrer Samuel Paty werfen ein düsteres Licht auf die islamistische Bedrohung. Laut der französischen Zeitung Le Parisien bestand ein Kontakt zwischen dem Mordverderber Abdullah Anzorov und einem Mitglied der syrischen Terrororganisation Hayat Tahrir al-Sham (HTS), Faruq Shami. Shami, ein tadschikischer Staatsbürger, agierte angeblich als dschihadistischer Journalist und kommunizierte online mit Radikalen in Syrien. Kurz nach der Enthauptung Patys soll Anzorov ihm eine Sprachnachricht gesendet haben, in der er den Mord rechtfertigte und ein Bild seines Opfers teilte, auf das Shami mit einem „Allahu Akbar!“ reagierte.
Der Mord und seine Hintergründe
Der Mord an Samuel Paty fand am 16. Oktober 2020 in Éragny, einem Vorort von Paris, statt. Der 18-jährige Anzorov, ein tschetschenischer Flüchtling, erstach und enthauptete Paty, der zuvor in einer Unterrichtsstunde über Meinungsfreiheit und die umstrittenen Mohammed-Karikaturen von Charlie Hebdo sprach. Dieser Unterricht, für den ein Schüler falsche Anschuldigungen gegen Paty erhob, führte eine Welle von Hass und Bedrohungen gegen den Lehrer aus.
Die französische Justiz hat mittlerweile zehn Personen wegen Beihilfe zum Mord angeklagt, darunter Eltern von Schülern und einen Imam. Das Vorgehen von Anzorov wurde vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron als „typischer islamistischer Terroranschlag“ verurteilt, wobei er auch die Anschläge von 2015 im Zusammenhang mit Charlie Hebdo ansprach. In den Nachwirkungen des Mordes kam es in Frankreich zu großen Demonstrationen und Debatten über die Rolle des Islam in der Gesellschaft sowie die Sicherheit von Lehrern.
Die Verbindungen von Anzorov zu HTS und anderen Dschihadisten werfen ernsthafte Fragen zur Radikalisierung in Europa auf. Die Enthüllungen zeigen die Notwendigkeit eines entschlossenen Vorgehens gegen den extremistischen Einfluss und die Vernetzung von Islamisten im Internet auf, die ganze Generationen junger Muslime beeinflussen können.
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