
Ein spektakulärer Betrugsfall entwickelt sich in Niederösterreich, der die Ermittler vor große Herausforderungen stellt. Mariana M., besser bekannt unter ihrem Namen Amela, gilt als die selbsternannte „Schamanin“, die durch hochtrabende Reinigungsrituale ihren Opfern vorgaukelte, deren Vermögen sei verflucht. Laut Georg Wels, leitender Ermittler beim Landeskriminalamt, will sie unzählige Frauen angeblich von Flüchen befreien und hat dabei einen Schaden von über zehn Millionen Euro verursacht. Bei Durchsuchungen, die insbesondere in einem speziell gesicherten Raum eines Wohnhauses in Maria Enzersdorf stattfanden, fanden die Behörden unter anderem 4,1 Millionen Euro sowie 2,1 Millionen Schweizer Franken an Bargeld, wie noe.ORF.at berichtete.
Der Fall zieht weite Kreise. Bisher sind 13 Geschädigte bekannt, wobei diese Zahl weiter ansteigen könnte; über 140 weitere Hinweise werden derzeit ausgewertet. Die Polizei ermittelt nicht nur gegen die Flucht vor den Behörden, sondern auch im Hinblick auf Geldwäsche und Bildung einer kriminellen Vereinigung. „Die übliche Betrugsmasche beinhaltete, den Opfern vorzutäuschen, dass ihre Geldwerte im Rahmen von Ritualen verbrannt werden müssten, um Unheil abzuwenden“, erklärte Wels. Die Verdächtige wird jetzt mit bis zu zehn Jahren Haft konfrontiert, ihre Komplizen – darunter ihr ältester Sohn und ein weiteres Familienmitglied – sitzen bereits in Untersuchungshaft.
Rätsel um die verschwundenen Millionen
Dieses betrügerische Versteckspiel erinnert an die vergangene Geschichte um nachrichtenlose Vermögen, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf Schweizer Konten lagen. In der Vergangenheit wurden Millionen von Dollar an Vermögen, die mit Holocaust-Opfern in Verbindung standen, von verschiedenen Institutionen zurückgefordert. Strategien zur Aufdeckung dieser Gelder sowie Vergleichszahlungen an Betroffene wurden mehrfach thematisiert, insbesondere zwischen Schweiz und Israel, wie Beobachter ausführlich schildert. Die komplexen Verfahren zur Rückführung und die damit verbundenen finanziellen Summen unterstreichen die Bedeutung der Aufklärung von betrügerischen Machenschaften, wie sie im aktuellen Fall der „Schamanin“ zutage treten.
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