Die Lage an der Front in der Ukraine wird zunehmend dramatischer. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat kürzlich eingeräumt, dass die Streitkräfte seines Landes nicht in der Lage sind, alle von Russland besetzten Gebiete militärisch zurückzuerobern. "Unsere Armee ist dafür nicht stark genug. Das stimmt", wird Selenski zitiert. Nach den Worten des Präsidenten muss die Ukraine nun auf diplomatische Lösungen setzen. Eine Kapitulation schließt er jedoch aus. Diese ernüchternde Einschätzung wird auch von ehemaligen NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg unterstützt, der darauf hinweist, dass ein Waffenstillstand nicht bedeuten muss, dass die Ukraine diese Gebiete für immer aufgibt, wie heute.at berichtet.
Besonders umkämpft ist momentan die Stadt Kurachowe im Osten der Ukraine. Nach Berichten von russischen Militärbloggern ist die Stadt bereits größtenteils erobert. Der deutsche Generalmajor Christian Freuding erklärt, dass die Einnahme von Kurachowe einen entscheidenden strategischen Vorteil bedeuten könnte, insbesondere für Nachschub und Logistik. Die Situation spitzt sich zu: "Diese Stadt wird aufgrund von Artilleriebeschuss möglicherweise noch vor dem Jahreswechsel aufgegeben werden müssen." Auch in den umliegenden Städten wie Tschassiw Jar und Torezk verzeichnen die ukrainischen Militärs massive Verluste und klagen über Personalmangel. "Russland ist an allen Fronten militärisch in der Initiative", sagt Freuding und betont, dass trotz dieser Rückschläge der Wille der Ukraine, den Krieg zu gewinnen, unverändert stark bleibt.
Frontverläufe und strategische Karten
Die frontalen Entwicklungen lassen sich nur schwer unabhängig verifizieren, jedoch zeigen Daten der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW), dass die russischen Truppen in vielen Gebieten die Kontrolle übernommen haben. Die Karte des ISW spiegelt wider, wo russische Truppen operieren und wo ukrainische Gegenoffensiven erfolgreich waren. Dunklere Einfärbungen verdeutlichen die aktuellen Kampfhandlungen. Diese aktuellen Informationen sind entscheidend, da sie ein umfassendes Bild der militärischen Lage bieten, während die ukrainische Armee weiterhin kämpft, um den russischen Fortschritt zu stoppen, berichtet zeit.de.