
Am 31. März 2025 hat Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eindringlich vor einem Rückzug aus dem geplanten Rohstoff-Abkommen zwischen den USA und der Ukraine gewarnt. In einem Statement vor Journalisten auf dem Präsidentenflugzeug Air Force One betonte Trump, dass Selenskyjs mögliche Absicht, aus dem Abkommen über Seltene Erden auszusteigen, problematisch sei. Trump selbst hatte am 20. März angekündigt, das Rohstoff-Abkommen bald zu unterzeichnen, das den Zugang zu ukrainischen Mineralien und Seltenen Erden regeln soll. Diese Ressourcen sind nicht nur von strategischer Bedeutung, sondern sollen auch die finanzielle Unterstützung der USA an die Ukraine sichern.
Das Rohstoff-Abkommen sieht vor, dass die USA und die Ukraine gemeinsam mineralische Rohstoffe fördern, wobei 50 Prozent der Einnahmen in einen gemeinsamen Wiederaufbaufonds fließen sollen. Die Ukraine besitzt geschätzte Rohstoffreserven im Wert von über 14 Billionen Euro, darunter bedeutende Lithium-, Titan- und Galliumvorkommen. Trotz der strategischen Bedeutung dieser Ressourcen begannen die Verhandlungen über das Abkommen aufgrund eines vorherigen Eklats im Weißen Haus zu stocken. Trump und Vizepräsident JD Vance hatten Selenskyj Respektlosigkeit und fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfe vorgeworfen, was sowohl in Washington als auch in Kyjiw für Unruhe sorgte. Selenskyj hatte jedoch nach dem Vorfall seine Bereitschaft zur Unterzeichnung des Abkommens bekräftigt.
Der Wert der ukrainischen Bodenschätze
Die Ukraine verfügt über signifikante Reserven an Rohstoffen, die für moderne Technologien unverzichtbar sind. Aktuelle Schätzungen zufolge hat die Ukraine etwa 500.000 Tonnen ungenutztes Lithium, was etwa einem Drittel der europäischen Reserven ausmacht. Aber auch die Mineralvorkommen, Kohlenwasserstoffe wie Erdöl und Erdgas sowie bedeutende Vorkommen an Germanium spielen eine wichtige Rolle. Insgesamt besitzt die Ukraine circa 22 der 34 Rohstoffe, die im EU-Gesetz über kritische Rohstoffe aufgeführt sind.
Jedoch liegt ein großer Teil dieser Rohstoffe in von Russland besetzten Gebieten. Der ukrainische Premierminister Denys Shmygal erklärte, dass etwa 40 Prozent der Metalle in diesen Gebieten kontrolliert werden. Präsident Selenskyj äußerte, dass Russland rund 20 Prozent der ukrainischen Bodenschätze beansprucht. Dies macht die Lage in Bezug auf die Rohstoffförderung nicht nur zu einer wirtschaftlichen, sondern auch zu einer sicherheitspolitischen Herausforderung.
Sicherheitsgarantien und internationale Beziehungen
In der politischen Diskussion um das Abkommen wurde der Mangel an expliziten Sicherheitsgarantien durch die USA für die Ukraine deutlich kritisiert. Selenskyj hat betont, dass das Fehlen solcher Garantien ein wichtiger Punkt sei, um eine langfristige Sicherheit für die Ukraine zu gewährleisten. Trump sieht in der Unterzeichnung des Abkommens eine Möglichkeit, den USA eine Rückzahlung von 350 Milliarden Dollar an finanzieller Unterstützung, die seit 2022 lediglich 83,4 Milliarden Dollar betrug, zu garantieren.
In den letzten Tagen haben Vertreter der USA Gespräche mit Russland und der Ukraine geführt, in denen eine mögliche Feuerpause beim Konflikt und insbesondere in Bezug auf die Energieinfrastruktur im Schwarzen Meer diskutiert wurde. Zwar gab es eine Einigung auf eine 30-tägige Waffenruhe, jedoch stellte Moskau Bedingungen für die Umsetzung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die geopolitischen Spannungen, die Ressourcen der Ukraine und die Beziehung zu den USA in dieser Phase von kritischer Bedeutung sind. Während Trump das Abkommen als großes Geschäft betrachtet, bleiben in der Ukraine Bedenken über mögliche Erpressungen seitens der USA bestehen. Beide Seiten stehen vor der Herausforderung, eine Einigung zu finden, die sowohl die Rohstoffressourcen als auch die Sicherheitsinteressen der Ukraine zu einem stabilen Frieden führen könnte.
vienna.at berichtet, dass …
ZDF informiert über …
Euronews erläutert …
Ort des Geschehens
Details zur Meldung