Tichanowskaja fordert: Belarus muss in Ukraine-Verhandlungen einbezogen werden!
Belarus, Land - Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja schlägt Alarm: In einem eindringlichen Aufruf fordert sie die Einbeziehung Belarus in die Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Laut Tichanowskaja muss auf die russischen Truppen, die sich in Belarus befinden, ebenso geachtet werden wie auf die in der Ukraine. „Unsere demokratischen Partner sollten den Abzug der russischen Truppen fordern, nicht nur aus der Ukraine, sondern auch aus Belarus“, betont sie in der „Presse am Sonntag“. Die Notwendigkeit, dass Russland seine Atomwaffen mitnimmt, bleibt dabei nicht unerwähnt. Trotz der Tatsache, dass es in Belarus derzeit nicht viele russische Soldaten gibt, sieht sie die Gefahr, dass diese jederzeit mobilisiert werden können, sollte sich die Lage für den langjährigen Machthaber Alexander Lukaschenko zuspitzen, wie oe24.at berichtete.
Seit der Präsidentschaftswahl 2020 ist Tichanowskaja das Gesicht der oppositionellen Bewegung, nachdem ihr Ehemann Sergej Tichanowski verhaftet wurde. Ihr gelang es, ins Exil nach Litauen zu fliehen, wo sie seither für die Belange ihres Landes und ihrer gesperrten Landsleute kämpft. In einem kürzlich geführten Interview schildert sie die menschenverachtenden Bedingungen in belarussischen Gefängnissen und macht deutlich, dass sie unentwegt für die Freiheit ihres Mannes und für ein neues Belarus kämpft. „Ich glaube nicht, dass es derzeit eine gemeinsame Strategie für Belarus gibt“, äußert sie in Bezug auf die westlichen Ansätze. Der Westen müsse sich auf eine politische Wende in ihrem Land vorbereiten und sicherstellen, dass die Belarussen nicht im Stich gelassen werden, wie sueddeutsche.de hervorhebt.
Verbundenheit mit der Ukraine
Tichanowskaja sieht das Schicksal ihres Landes eng mit dem Ausgang des Ukraine-Kriegs verknüpft. „Gewinnt die Ukraine eindeutig, ist Belarus als Nächstes an der Reihe, Veränderungen herbeizuführen“, prognostiziert sie. Ihr Appell an die internationale Gemeinschaft ist klar: Ein vollständiger Sieg der Ukraine ist entscheidend, um auch für Belarus neue Möglichkeiten und Freiheiten zu schaffen. „Deshalb müssen wir uns für einen vollständigen Sieg der Ukraine einsetzen und sicherstellen, dass Belarus in diesem Verhandlungsprozess und Abkommen nicht vergessen wird“, sagt die leidenschaftliche Frauenrechtlerin. Lukaschenkos Tod wäre für die Belarussen eine Erlösung und eine Chance für eine friedliche Wende in ihrem Land.
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Vorfall | Menschenhandel |
Ort | Belarus, Land |
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