
Erneut lodern die Flammen des Konflikts in Syrien auf! In heftigen Auseinandersetzungen zwischen der syrischen Übergangsregierung und getreuen Anhängern des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad sind Berichten zufolge mindestens 70 Menschen ums Leben gekommen. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte ereigneten sich die Kämpfe in der Provinz Latakia, einer Hochburg der Alawiten, zu denen auch Assad gehört. Diese brutalen Zusammenstöße, die am Donnerstag nach Angriffen von Assad-Sympathisanten ausbrachen, sind die schwersten seit dem Machtwechsel Ende vergangenen Jahres, als Assad nach einer Offensive der islamistischen HTS-Gruppe nach Russland floh, wie swissinfo.ch berichtete.
Die Regierung hat massive Truppenstationierungen mit Artillerie, Panzern und Raketenwerfern in die Region geschickt. Ein Offizier bestätigte, dass die Kämpfe sich insbesondere auf die Stadt Jableh konzentrieren. Die staatliche Nachrichtenagentur SANA berichtete, dass in der Region Ausgangssperren verhängt wurden, um die Zivilbevölkerung während der großangelegten Militäraktionen gegen die Überreste der früheren Regierung zu schützen. Unter den Toten sind auch 35 Sicherheitskräfte der neuen Regierung und 32 Anhänger des alten Regimes, während Zivilisten ebenfalls unter dem Konflikt zu leiden haben. Es werden sogar Berichte über Exekutionen von Gefangenen auf beiden Seiten erhoben, was die Brutalität der Kämpfe unterstreicht, wie oe24.at feststellt.
Massaker und Chaos in den Straßen
Zeugen berichteten von katastrophalen Szenen: In der Stadt Banias sollen unschuldige Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, kaltblütig erschossen worden sein. Rami Abdel-Rahman, Direktor der Menschenrechtsbeobachtungsstelle, erklärte, dass es zu Massakern an der alawitischen Gemeinschaft gekommen ist. Inmitten des Chaos wandte sich der Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa an die Bevölkerung und forderte die Gegner auf, ihre Waffen niederzulegen. Ein möglicher Rückfall in einen weiteren Bürgerkrieg hängt wie ein Damoklesschwert über der Region, was von Experten wie Thomas Schmidinger betont wird, der eine Wiederkehr von Assad vermutet.
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