Der frühere NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwägt die Möglichkeit vorübergehender Gebietsabtretungen der Ukraine an Russland, um eine schnelle Beendigung des Krieges zu ermöglichen. Stoltenberg erklärte, dass eine klare Waffenstillstandslinie gezogen werden müsse, auch wenn dies bedeuten könnte, dass Russland gewisse Gebiete weiterhin kontrolliert. In einem Interview mit dem Portal oe24 betonte er die Notwendigkeit, dass die Ukraine im Gegenzug Sicherheitsgarantien erhält, wie etwa eine Mitgliedschaft in der NATO oder andere Unterstützung. Er warnte jedoch, dass in der aktuellen militärischen Lage eine vollständige Rückeroberung aller besetzten Gebiete unrealistisch sei.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat kürzlich die westlichen Verbündeten aufgefordert, die kontrollierten Gebiete unter einen NATO-Schutzschirm zu stellen, um die aktive Phase des Krieges zu beenden. In einem Interview mit FAZ erklärte Selenskyj, dass eine diplomatische Lösung erst nach dem Sicherstellen des Schutzes für die gegenwärtig kontrollierten Gebiete möglich sei. Dies geschah im Kontext seiner Aussage, dass die Ukraine unter Umständen gezwungen sein könnte, Gebietsverluste vorübergehend hinzunehmen, um langfristige Ziele zu verfolgen.
Militärische Einschätzungen und politische Optionen
Stoltenberg unterstützt Selenskyjs Argumentation, dass bei einem Waffenstillstand keine Gebietsabtretungen an Russland erfolgen sollten. Dennoch vermeldete er, dass die Realität dieser Situation gegenwärtig eine andere sei. Selenskyj hatte Anfang November angedeutet, dass die Ukraine möglicherweise einige besetzte Gebiete "überstehen" müsse, um letztlich den Staatserhalt und Frieden zu sichern. Diese Aussagen werfen bedeutende Fragen über die strategische Ausrichtung der Ukraine und die Rolle der NATO im laufenden Konflikt auf.
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