In Syrien spitzt sich die Lage dramatisch zu: Nach einer rasant vorgehenden Offensive der islamistischen Gruppe Hay’at Tahrir al-Sham (HTS) und ihrer Verbündeten droht die strategisch bedeutende Stadt Homs in die Hände der Aufständischen zu fallen. Die Offensive, die am 27. November begann, führte bereits zur Einnahme der zweitgrößten Stadt Aleppo und der wichtigen Stadt Hama. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte haben sich die Truppen von Machthaber Bashar al-Assad aus Homs zurückgezogen, während HTS sich nur noch fünf Kilometer von der Stadt entfernt befindet. Rami Abdel Rahman, der Beobachtungsstelle zufolge, macht klar: „Wer die Schlacht um Homs gewinnt, wird Syrien regieren“, was die Bedeutung dieser Stadt unterstreicht.
Flucht und Chaos: Die humanitäre Krise eskaliert
Die Gewalt eskaliert und bleibt nicht ohne Folgen für die Zivilbevölkerung. Nach Angaben der UNO haben die aktuellen Kämpfe bereits 280.000 Menschen zur Flucht gezwungen. Dies könnte sich auf brutalste Weise weiter verschärfen, da Schätzungen der Vereinten Nationen von bis zu 1,5 Millionen zusätzlichen Flüchtlingen ausgehen. Die humanitäre Situation ist alarmierend; zahlreiche notleidende Menschen suchen verzweifelt nach sicheren Zufluchten im Land, während viele auf der Straße schlafen müssen. Dieses Chaos wird durch die fortgesetzte Offensive der HTS weiter angeheizt, die das Ziel verfolgt, das Regime von Assad zu stürzen.
Auch die türkische Regierung verfolgt die Entwicklungen mit Besorgnis. Präsident Recep Tayyip Erdogan äußerte am Freitag den Wunsch, dass der Vormarsch der Oppositionellen in Syrien ohne Zwischenfälle fortgesetzt wird. Das Ziel: Ein Angriff gegen Damaskus, das im Süden des Landes liegt. Die geopolitischen Spannungen nehmen zu, während die Aussenminister von Türkei, Iran und Russland sich in Doha treffen, um eine gemeinsame Strategie zur Unterstützung von Assad zu erörtern. Die Situation in Syrien bleibt somit angespannt und unvorhersehbar, während die Schatten eines neuerlichen Bürgerkriegs aufziehen.
Mehr Informationen bieten die Berichte von Krone und Tagesanzeiger.
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