Die wirtschaftliche Lage in Russland bleibt angespannt, während der Rubel weiterhin unter Druck steht. Kürzlich hat die russische Zentralbank als Reaktion auf den dramatischen Rückgang des Rubels ihren Leitzins von 8,5 auf 12,0 Prozent erhöht. Diese Maßnahme wurde ergriffen, um die Preisstabilität zu sichern, doch die Inflation ist bereits auf etwa 9 Prozent angestiegen. Experten gehen davon aus, dass die Zinserhöhung die grundlegenden Probleme des Rubel-Verfalls nicht lösen wird, was auf einen regelrechten "Kollaps" der russischen Währung hinweist, wie tagesschau.de berichtet.
Ursachen des Rubelverfalls
Die Ursachen für den dramatischen Kursverfall des Rubels sind vielschichtig. Zum einen ist die Handelsbilanz Russlands stark gesunken, bedingt durch fallende Öl- und Gaspreise, was die Exporte drückt. Zugleich steigen die Importe wieder an, was den Handelsbilanzüberschuss erheblich verringert hat. Nach Schätzungen der Zentralbank wird der Handelsbilanzüberschuss in diesem Jahr um fast 70 Prozent sinken. Darüber hinaus haben westliche Sanktionen, insbesondere die Beschränkungen beim Ölverkauf, zur Verschärfung der Situation beigetragen, wie welt.de erläutert.
Trotz der Zinserhöhung bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit in Russland. Viele Unternehmer bewerten die hohen Zinsen als das größte Risiko für ihre Geschäfte, während ein erheblicher Teil ihrer Gewinne in Kreditzinsen fließt. Gleichzeitig zieht eine zunehmende Kapitalflucht auch Kapital aus dem Land ab, was den Rubel weiter schwächt. Die russische Zentralbank gibt sich optimistisch und prognostiziert für 2025 ein schwaches Wirtschaftswachstum von nur 0,5 bis 1,5 Prozent, während die Inflation und die Unsicherheit in der Bevölkerung weiter steigen.
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