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Russlands Militärpläne: Gefahr für Libyen und die NATO vor der Tür!

Russlands mögliche Neuausrichtung nach Libyen könnte weitreichende Folgen haben – für Moskau, Tripolis und darüber hinaus.

Die Zukunft Russlands in Syrien steht auf der Kippe! Während Analysten sich einig sind, dass der Verlust Syriens für Russland keine gravierenden materiellen Konsequenzen haben wird, ist die strategische Bedeutung des Mittelmeers und Afrikas für den Kreml unbestritten. Die letzten Jahre haben Moskau eine entscheidende militärische und diplomatische Rolle in Syrien ermöglicht, die es Bashar al-Assad an die Macht hielt.

Russland hat in Syrien nicht nur einen wichtigen Luftwaffenstützpunkt in Khmeimim etabliert, sondern auch seine sowjetische Marinebasis in Tartous erheblich ausgebaut – die einzige russische Basis mit Zugang zu warmem Wasser. Doch mit der Kontrolle über Syrien, die nun in den Händen von Hayat Tahrir al-Sham (HTS) liegt, wird die Zukunft dieser Stützpunkte zunehmend ungewiss. Berichten zufolge hat Russland bereits Teile seiner Truppen abgezogen, was die Frage aufwirft: Wohin jetzt?

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Libyen als strategische Alternative

Die Antwort könnte Libyen sein! In diesem nordafrikanischen Land hat Russland bereits eine Präsenz und wird als die einzige praktikable Alternative angesehen, falls Moskau beschließt, seine Kräfte aus Syrien abzuziehen. Doch was würde ein plötzlicher Anstieg russischer Militärkräfte für das ohnehin schon instabile Libyen bedeuten? Und welche Auswirkungen hätte dies auf die NATO, die nur wenige nautische Meilen entfernt ist?

„Russland sieht Afrika als einen der Hauptschauplätze im Wettbewerb der Großmächte“, erklärt Oleg Ignatov, ein führender Analyst der International Crisis Group. Seit 2017 verfolgt der Kreml das Ziel, seine Präsenz in Afrika auszubauen. Über den militärischen Auftragnehmer Africa Corps, ehemals Wagner-Gruppe, hat Russland bereits militärische Stützpunkte in Ländern wie Mali, Burkina Faso und Niger, die alle nach Militärputschs die Beziehungen zum Westen abgebrochen haben.

„Libyen bietet Russland etwas Einzigartiges – einen Zugang zu Nordafrika und dem Mittelmeer, ideal, um Einfluss auf Europas weiche Unterseite und die Sahelzone auszuüben“, sagt Anas El Gomati vom Tripoli-basierten Sadeq Institute. Doch während die geopolitischen Ambitionen Russlands wachsen, gibt es kaum Anzeichen dafür, dass Libyen sich auf einen Anstieg russischer Militärpräsenz vorbereitet.

Instabilität im Libyen-Konflikt

Libyen steckt seit der Revolution 2011 in einem Machtkampf, der durch die mögliche Neuausrichtung russischer Truppen aus Syrien weiter destabilisiert werden könnte. Das Land wird von zwei Regierungen verwaltet, die beide von Kritikern als illegitim angesehen werden. Im Osten sitzt die Regierung der nationalen Stabilität (GNS), die von dem selbsternannten Militärkommandeur Khalifa Haftar unterstützt wird. Im Westen regiert die international anerkannte Regierung der nationalen Einigung unter Premierminister Abdul Hamid Dbeibah.

Die letzte Wahl, die für Dezember 2021 angesetzt war, scheiterte in letzter Minute. Doch die UN haben neue Verhandlungen angekündigt, um die erste nationale Wahl seit dem gescheiterten Versuch 2021 zu ermöglichen. Analysten warnen jedoch, dass die Etablierung eines russischen Militärstützpunkts im Osten Libyens Haftar eine übergroße Stimme in diesen Verhandlungen geben könnte.

„Wenn Russland vollständig in den Osten zieht, kann Haftar praktisch tun und lassen, was er will“, warnt Tarek Megerisi vom Europäischen Rat für Auswärtige Beziehungen. Dies könnte zu einem Machtvakuum führen, das die Verhandlungen der UN untergräbt und Haftar die Möglichkeit gibt, Bedingungen zu diktieren, die die westlichen Mächte in eine schwierige Lage bringen.

„Mehr Kugeln“, schließt Megerisi, und deutet damit auf die möglichen Konflikte hin, die durch eine verstärkte russische Präsenz in Libyen entstehen könnten. Die geopolitischen Manöver Russlands könnten nicht nur die Stabilität Libyens gefährden, sondern auch die sicherheitspolitische Landschaft Europas erheblich beeinflussen.

Die Situation bleibt angespannt und die Welt schaut gespannt auf die Entwicklungen in dieser explosiven Region. Wird Russland seine militärische Präsenz in Libyen ausbauen und damit die geopolitischen Spannungen weiter anheizen? Die kommenden Wochen könnten entscheidend sein!

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Libya, Libyen
Quelle
aljazeera.com

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