Russland zieht seine Luftabwehrsysteme und andere militärische Ausstattungen aus Syrien ab, nachdem der langjährige Verbündete Bashar al-Assad an Einfluss verloren hat. Berichten zufolge wurden Teile der Luftabwehr ins Bürgerkriegsland Libyen verlegt, wo die Waffen dem abtrünnigen General Chalifa Haftar zur Verfügung gestellt werden, der den Osten des Landes kontrolliert. Laut einem ehemaligen Offizier unter Assad und der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte werden die militärischen Anlagen in ein Gebiet gebracht, das stark umkämpft ist. Diese Bewegung wurde zuerst vom "Wall Street Journal" berichtet, das auf amerikanische und libysche Quellen verweist. Die Situation in Libyen, das seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 im Chaos versunken ist, bleibt instabil und wird von westlichen Militärs genau beobachtet, wie die FAZ feststellt.
Der Abzug Russlands aus Syrien könnte eine tiefgreifende Veränderung in der geopolitischen Landschaft des Nahen Ostens signalisieren. Streitkräfte und Waffen, darunter die fortschrittlichen Luftabwehrsysteme S-400 und S-300, werden nun nach Ostlibyen transportiert, um Haftar in seinem Machtkampf gegen die Regierung in Tripolis zu unterstützen. Dies könnte dem Warlord einen strategischen Vorteil verschaffen. Analysten der "Welt" berichten, dass Russland möglicherweise Haftar nutzen möchte, um seinen Einfluss in der Region aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig zeigen Satellitenbilder, dass sich Russlands militärische Präsenz in Syrien verringern könnte, was die Möglichkeit eines umfassenden Rückzugs der russischen Streitkräfte andeutet, wie oe24 berichtet.
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