Russland startet größten Drohnenangriff auf die Ukraine seit Kriegsbeginn!

Riwne, Ukraine - Russland hat die Ukraine mit einem historischen Drohnenangriff überzogen, der den bisher größten seit Beginn des Krieges darstellt. Insgesamt wurden 479 Drohnen und 20 Marschflugkörper eingesetzt, wie die ukrainische Luftwaffe bestätigt. Von diesen konnten 460 Drohnen und 19 Marschflugkörper abgefangen werden, während an zehn Orten in der Ukraine Einschläge festgestellt wurden. Dieser massive Angriff folgt einem vorherigen Vorfall am 1. Juni, bei dem 472 Drohnen eingesetzt wurden. Zudem meldete Polen vielerlei aggressive russische Aktivitäten in der westukrainischen Region Riwne, die der Bürgermeister Oleksandr Tretjak als den schwersten Angriff auf seine Region bezeichnete. Der sehr koordinierte Angriff steht im Kontext eines bevorstehenden Austausches von Kriegsgefangenen zwischen Russland und der Ukraine, der ursprünglich für das vergangene Wochenende geplant war.
Während Russland seine offensive Kapazität unter Beweis stellt, kritisiert Litauens Präsident Gitanas Nauseda die Reaktion europäischer Staaten. Während eines Besuchs von Bundeskanzler Friedrich Merz in Kiew äußerte Nauseda, dass die Sanktionsdrohungen gegen Russland ohne spürbare Konsequenzen blieben. Weiterhin betont er, dass dies die Glaubwürdigkeit der in Aussicht gestellten Maßnahmen gefährde. Eine Gruppe von Staats- und Regierungschefs, zu der Merz gehörte, hatte vor einem Monat eine 30-tägige Waffenruhe gefordert, andernfalls sollten weitreichende Sanktionen gegen Russland in Kraft treten. Da diese Frist nun abgelaufen ist, wird ein neues, umfangreiches Sanktionspaket auf EU-Ebene diskutiert.
Aktuelle Entwicklungen im Drohnenkrieg
Die Ukraine sieht sich nicht nur durch die Intensität der Angriffe unter Druck, sondern hat auch mit einem erheblichen Rekrutierungsproblem zu kämpfen. Drohnen haben sich zu einem entscheidenden Faktor im Kriegsverlauf entwickelt. Besondere Erwähnung fand die erste ukrainische Marinedrohne, die erfolgreich zwei russische Hubschrauber abschoss. Auffallend ist die hohe Abschussquote der Ukraine, die über 90 % bei russischen Shahed-Drohnen beträgt.
Russland versucht, die Strategie durch Varianzen der Flughöhen und -geschwindigkeiten der eingesetzten Shahed-Drohnen zu optimieren und setzt dazu auch sogenannte „Decoys“ ein. Auch im Bereich der Elektrokriegsführung wird die Ukraine aktiv, indem spezielle Soldaten ausgebildet werden, um FPV-Drohnen erfolgreich abzuwehren. Diese FPV-Drohnen werden durch innovative Kameratechniken gesteuert und stellen eine wachsende Bedrohung dar.
Die ukrainischen Militärstrategen sind zudem mit den Herausforderungen konfrontiert, dass Russland dessen Technologie ständig verbessert. Dabei kommen Glasfaserkabel zur Steuerung von FPV-Drohnen zum Einsatz, was die Störresistenz der Drohnen erhöht. Die Ukraine arbeitet unterdessen an eigenen akustischen Detektionssystemen und verbessert ihre Störtechniken. Ein weiteres Ziel ist es, die technologische Überlegenheit der russischen Streitkräfte zu unterlaufen und den eigenen Mangel an Personal durch den effizienten Einsatz von Drohnen zu kompensieren.
Die Situation bleibt angespannt, und der bevorstehende Austausch von Kriegsgefangenen, der von Ukrainas Militärgeheimdienstchef Kyrilo Budanow als dringlich erachtet wird, könnte eine weitere Eskalation verhindern, wenn nicht bald zu resoluten Entscheidungen auf europäischer sowie internationaler Ebene gegriffen wird.
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Ort | Riwne, Ukraine |
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