In einer überraschenden Wende hat Russlands Präsident Wladimir Putin auf seiner Jahreskonferenz erneut seine Bereitschaft zu Verhandlungen über das Ende des Ukrainekriegs bekräftigt, ohne dabei konkrete Bedingungen zu nennen. Auf die Frage eines US-Journalisten erklärte er: „Politik ist die Kunst der Kompromisse.“ Zuvor hatte er aufgezeigt, dass Russland Ansprüche auf die von ihm besetzten ukrainischen Gebiete Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja aufrechterhält, was deutlich macht, dass eine echte Lösung noch in weiter Ferne ist. Die ukrainische Seite sieht die Vorschläge Putins skeptisch, da diese nicht den für Kiew akzeptablen Bedingungen entsprechen. So stritt Selenskyj die Frage der Legitimität von Putins Vorschlägen vehement ab, als er auf die provokanten Äußerungen des Kremlchefs reagierte, der die Möglichkeit eines „Raketenduells“ mit den USA ins Spiel brachte, um die Überlegenheit seiner neuen Hyperschallrakete Oreschnik zu demonstrieren, wie vol.at berichtete.
Putins Strategie und interne Herausforderungen
Putin sieht sich zunehmend internationalem Druck ausgesetzt, während er mit der ukrainischen Offensive in der Region Kursk konfrontiert ist. Die dortigen ukrainischen Truppen halten seit August mehrere Ortschaften besetzt, was Putin dazu bringt, die Rückkehr der Zivilbevölkerung in die Region tendenziell als Ziel zu betonen. In der Pressekonferenz schilderte er seine Wahrnehmung des Krieges als eine für Russland gewinnende in der sich die Truppen, trotz westlicher Waffenhilfe für die Ukraine, im Vorteil sehen würden. Allerdings wurde er in der Sitzung von Bewohnern der Krisenregion Kursk direkt nach dem Fortschritt und der Rückkehr der Menschen in ihre Häuser gefragt, worauf Putin nur vage antworten konnte. Dies lässt auf die erheblichen Schwierigkeiten schließen, die Russland intern zur Bewältigung der aktuellen Lage hat, stellte Tagesspiegel fest.
Zusätzlich zu seinen militärischen Herausforderungen sieht sich Putin der Aufgabe gegenüber, das Vertrauen der russischen Bürger in die von ihm geführte militärische Strategie aufrechtzuerhalten. Trotz in der Vergangenheit gemachter Aussagen, den Krieg hätte Russland früher beginnen sollen, bekräftigte er, dass er die Verteidigungskraft der Ukrainer unterschätzt hatte. Diese Tatsachen sind für Putin alarmierend und belasten seine Position in den Augen der Nation, die er durch Auftritte und provokante Erklärungen von seiner Stärke überzeugen möchte. Währenddessen bleibt die internationale Gemeinschaft angesichts der wachsenden Spannungen und der militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine angespannt und skeptisch gegenüber Putins Friedensangebot. Die Situation bleibt angespannt, und die Möglichkeiten für eine friedliche Lösung scheinen in weiter Ferne zu liegen.
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