Am 21. September 2008 wurde die 54-jährige Christiane Gellert, Betreiberin eines Bowling-Centers in der Werner-von-Siemens-Straße in Göttingen, tot in ihrem Betrieb aufgefunden. Der Lebensgefährte des Opfers alarmierte die Polizei, die daraufhin sofort eine Mordkommission einsetzte und mit der Beweissicherung begann. Annegret Kortleben, die damalige Leiterin des Ersten Fachkommissariats der Polizeiinspektion Göttingen, erinnert sich an die umfangreichen Ermittlungen, bei denen mehr als 500 Spuren innerhalb von vier Wochen gesichert wurden. Dieses Verfahren würde zum ersten großen Fall in Göttingen, bei dem DNA-Analysen eine entscheidende Rolle spielten, wie Göttinger Tageblatt berichtete.
Im Verlauf der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die DNA des mutmaßlichen Täters am Opfer gefunden wurde. Der in Russland geborene 37-jährige Verdächtige, der bis zu seinem Festnahmezeitpunkt in der Bowlingbahn gearbeitet hatte, wurde schließlich im Jahr 2009 wegen heimtückischen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Gerichtsbeschluss stellte fest, dass er das Opfer von hinten erdrosselt hatte, wobei die Tatwaffe eine Kordel eines Weihnachtsmannkostüms war. Die kriminaltechnischen Untersuchungen innerhalb des Bowling-Centers waren die umfangreichsten, die die Göttinger Polizei jemals durchgeführt hatte, wie im Eintrag im Göttinger Stadtarchiv vermerkt.
Ein Geduldsspiel der Ermittler
Die kriminologische Untersuchung nahm viel Zeit in Anspruch, da viele Menschen das Bowlingcenter frequentiert hatten, was die Sicherung der Beweise erschwerte. Das Motiv für das Verbrechen bleibt bis heute unklar. Der Angeklagte hat die Tat immer bestritten und selbst nach seiner Verurteilung in einem weiteren Vorfall für Aufsehen gesorgt, als er einen Mithäftling angriff. Trotz der umfassenden Ermittlungen sind viele Fragen zu den Beweggründen und dem genauen Hergang der Tat noch offen.
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