
Im Golf von Oman haben am Montag Militärschiffe aus Iran, China und Russland ihre jährlichen gemeinsamen Übungen begonnen. Dies ist ein sichtbares Zeichen für die militärischen Bindungen dieser Länder, während US-Präsident Donald Trump die langjährigen westlichen Allianzen durcheinanderbringt.
Die Bedeutung der „Security Belt-2025“ Übungen
Die „Security Belt-2025“ Übungen, die in der Nähe des iranischen Hafens Chabahar stattfinden, sind die fünften gemeinsamen Marineübungen, die Iran, China und Russland seit 2019 abhalten, wie chinesische Staatsmedien berichten. Diese Übungen werden seit langem als eine Demonstration der wachsenden Partnerschaft unter den drei autoritären Mächten interpretiert, die darauf abzielen, den Einfluss der USA auszugleichen und die von den Westmächten geführte globale Ordnung herauszufordern.
Politische Hintergründe und Herausforderungen
In diesem Jahr sind die optischen Eindrücke sogar noch ausgeprägter, da Trump die transatlantische Allianz stört, die seit Jahrzehnten ein Grundpfeiler westlicher Sicherheitsstrukturen ist. Dies geschieht, während er Russland in einem Konflikt gegenüber der Ukraine umgarnt und asiatische Verbündete dazu auffordert, mehr für den US-Schutz zu zahlen.
Als er am Sonntag nach den Übungen gefragt wurde, äußerte Trump, dass er „überhaupt nicht“ besorgt sei über die Demonstration der Stärke durch die drei US-Widersacher. „Wir sind stärker als alle zusammen. Wir haben mehr Macht als alle“, sagte er in einem Interview mit Fox News.
Die strategische Partnerschaft zwischen autoritären Staaten
In Washington bestehen wachsende Bedenken hinsichtlich der entstehenden strategischen Partnerschaft zwischen China, Russland, Iran und Nordkorea, die US-Gesetzgeber als „Achse der Autoritarismus“, „Achse der Autokraten“ und „Achse der Diktatoren“ beschreiben. Die Angst ist, dass eine gemeinsame Feindschaft gegenüber den USA diese Länder zunehmend dazu bringt, zusammenzuarbeiten – was nicht nur in einer Region, sondern vielleicht in mehreren Teilen der Welt gleichzeitig eine Bedrohung darstellt.
Gleichzeitig hat Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin offen umarmt und versucht, den Krieg in der Ukraine zu beenden, indem er direkt mit Moskau spricht, während er Kiew und die europäischen Verbündeten im Ungewissen lässt.
Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea
Die militärische Beziehung zwischen Russland und Nordkorea hat sich im vergangenen Jahr erheblich verstärkt, indem die beiden eine gegenseitige Verteidigungsvereinbarung unterzeichneten. Zudem schickte Pjöngjang seine Truppen, um für Moskau im Ukraine-Konflikt zu kämpfen.
Regionale Spannungen und US-Präsenz
Die Übungen finden zudem in einer Zeit erhöhter Spannungen zwischen den USA und dem Iran statt. Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus hat Trump seine sogenannte „maximale Druck“-Kampagne auf den Iran wiederhergestellt, die darauf abzielt, die Ölexporte des Landes auf null zu drücken, um Teheran am Erwerb einer nuklearen Waffe zu hindern – ein Schritt, der von Teheran als „Erpressung“ bezeichnet wird.
Der Golf von Oman ist ein wichtiger Zugang, der den Indischen Ozean mit der Straße von Hormuz verbindet, durch die mehr als ein Viertel des weltweit transportierten Ölhandels fließt. Die USA haben eine bedeutende Präsenz in der Region mit der fünften Flotte, die in Bahrain stationiert ist.
Details zu den gemeinsamen Marineübungen
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass an den gemeinsamen Marineübungen 15 Kampfschiffe, Unterstützungsschiffe und Schnellboote sowie Hubschrauber beteiligt sind. „Auf der russischen Seite sind die Korvetten Rezky und der „Russe Held“ Aldar Tsydenzhapov sowie der Tanker Pechenega aus der Pazifikflotte vertreten“, wird in den Berichten zitiert.
China brachte seinerseits den Zerstörer des Typs 052D Baotou und das Versorgungsschiff Gaoyouhu aus einer nahegelegenen Marinebegleitgruppe zur Teilnahme an der Übung mit, wie das chinesische Verteidigungsministerium in einer Erklärung bekannt gab. Die Übungen, die darauf abzielen, „militärisches Vertrauen zu stärken und die praktische Zusammenarbeit zu intensivieren“, umfassen simulierte Angriffe auf maritime Ziele, Boardings, Such- und Rettungsoperationen, so das Ministerium. Iran entsandte zur Übung ein Stealth-Missilkorperschiff und ein Patrouillenschiff, wie iranische Staatsmedien berichten.
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