Die Internationale Eislaufunion (ISU) hat entschieden, dass Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus unter neutraler Flagge an Qualifikationswettkämpfen für die Olympischen Winterspiele in Mailand und Cortina d'Ampezzo 2026 teilnehmen dürfen. Diese Entscheidung kommt nach der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und bezieht sich auf die Disziplinen Eiskunstlauf, Eisschnelllauf und Shorttrack. Doch trotz dieser Lockerung bleibt die ISU klar in ihrer Position, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine weiterhin verurteilt wird, wie die ISU in einer Mitteilung betont hat und auch Goldenskate berichtete.
Zur Teilnahme müssen die Athlet:innen strenge Auflagen beachten. Neben einer Genehmigung öffentlicher Äußerungen zum Thema Krieg dürfen keine vertraglichen Beziehungen zum russischen oder belarussischen Militär bestehen. Zudem ist nur jeweils ein neutraler Athlet pro Veranstaltung zugelassen, und Staffel- oder Teamteilnahmen sind nicht möglich, mit Ausnahmen im Paartanz und Eistanzen im Eiskunstlauf. Die ISU hat seit Beginn des Konflikts die Eislaufverbände der Ukraine unterstützt und unterstreicht weiterhin ihre Solidarität mit allen von diesem Krieg Betroffenen. Die Organisation bleibt wachsam und wird die Situation in der Ukraine sowie deren Auswirkungen auf die Eislaufgemeinschaft beobachten, wie in der Mitteilung der ISU deutlich gemacht wird.
Die Reaktionen auf diese Entscheidung sind gespalten. Während die ISU betont, ihre Unterstützung für die Ukraine zu verfolgen, äußern einige prominente russische Trainer und Athleten ihre Empörung über die restriktiven Maßnahmen. Die olympische Eiskunstlaufmeisterin Tatiana Navka bezeichnete die Entscheidung als „Dummheit und Ungerechtigkeit“ und forderte mehr Rücksichtnahmen in der Sportpolitik. Ähnlich äußerte sich der olympische Silbermedaillengewinner Ilya Averbukh, der die Richtschnur als schädlich für die Entwicklung des Welteiskunstlaufs ansieht. Diese hitzigen Diskussionen zeigen, wie sehr das Thema die Sportgemeinschaft weiterhin polarisiert und welche Herausforderungen vor den betroffenen Athleten liegen.
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