Der syrische Bürgerkrieg, der jahrelang eine verhängnisvolle Stagnation erlebte, hat in den letzten Tagen eine dramatische Wende genommen. Islamistische Kämpfer, angeführt von der Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS), starteten eine überraschende Offensive und eroberten in Windeseile mehrere Großstädte, unter anderem die Hauptstadt Damaskus. Berichten von Heute.at zufolge floh Machthaber Baschar al-Assad, wohl nach Moskau, nachdem die HTS und ihre Verbündeten überwältigende Erfolge gegen die Assad-Truppen errungen hatten. Innerhalb von nur 24 Stunden sollen über 130 Menschen in den Kämpfen getötet worden sein.
Militärische Offensive und Eroberungen
Die Offensive begann in der nördlichen Provinz Aleppo, wo die HTS erfolgreich gegen die Regierungstruppen anging. Trotz russischer Luftangriffe – die ersten in Aleppo seit 2016 – gelang es der HTS, die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen. Weitere militärische Unterstützung für Assad kam von Russland und dem Iran, die ihre "bedingungslose Unterstützung" zugesichert haben. Jedoch überraschte der Angriff, bei dem mehr als 820 Menschen ums Leben kamen und über 280.000 in die Flucht getrieben wurden, die gesamte Region. Am Sonntag rückten die Rebellen in die syrische Hauptstadt Damaskus ein, wo sie die Kontrolle über Assads Residenz und das berüchtigte Sednaja-Gefängnis übernahmen. Laut Spiegel.de greifen die Aufständischen das Regime nun direkt an, und HTS-Anführer Abu Mohammed al-Dscholani erklärte den Sturz Assads als Hauptziel der Offensive.
Mit der Einnahme von Homs und dem Vorstoß auf Damaskus läutet die HTS seiner Meinung nach eine "neue Ära für Syrien" ein. Die Bevölkerung feiert den Wandel auf den Straßen, während Plünderungen und das Eindringen in staatliche Institutionen den chaotischen Übergang zeigen. Nach Assads Flucht ist unklar, was als nächstes für Syrien kommt, aber klar ist, dass die Rebellion ernste Fortschritte gemacht hat.
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