In der syrischen Stadt Aleppo hat sich die Lage dramatisch zugespitzt: Islamistische Rebellen der Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) haben die Kontrolle über etwa die Hälfte der Stadt übernommen. Dies sind die heftigsten Kämpfe seit 2020. Die Offensive der HTS begann am Mittwoch und erfolgte fast ohne nennenswerten Widerstand von Seiten der syrischen Regierungstruppen, die von Russland unterstützt wurden. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (OSDH) sind bei den Kämpfen seit Beginn der Offensive bereits über 310 Menschen ums Leben gekommen, darunter Kämpfer beider Seiten und Zivilisten.
Erstmals seit 2016 flog die russische Luftwaffe Angriffe auf Teile Aleppos, um die syrische Regierung unter Präsident Bashar al-Assad zu unterstützen. Die Attacken folgten der Schließung des Flughafens von Aleppo, der inzwischen von kurdischen Milizen übernommen wurde, die den Raum nach dem Rückzug der regierungstreuen Truppen besetzen. Diese Entwicklungen erbrachten eine massive Fluchtbewegung, bei der Zehntausende von Menschen auf der Flucht vor den Auseinandersetzungen sind, wie die Wiener Zeitung berichtet. Im Kontext dieser Eskalation kommt es zu heftigen Kampfhandlungen über einen Streifen von mehr als 100 Kilometern, was die Komplexität der Situation weiter erhöht.
Die Offensive der Jihadisten
Die HTS, einst als Nusra-Front bekannt, führt dieses gewaltsame Vorrücken an, welches stärkere militärische Aufstellungen und einige Selbstmordattentate mit Autobomben beinhaltet. Die Gruppe hat sich in den letzten Jahren aus dem al-Qaida-Netzwerk distanziert und nutzt jetzt die Aussicht auf einen strategischen Vorteil, da die Unterstützer des Assad-Regimes, insbesondere Russland und der Iran, momentan geschwächt erscheinen, so ZDF-Korrespondentinnen. Die Kontrolle über entscheidende Stadtteile in Aleppo gibt den Jihadisten nicht nur strategischen Einfluss, sondern ist auch ein Symbol für den Widerstand gegen die syrische Regierung. Laut ZDF wurden in den letzten Tagen mehr als 277 Menschen getötet, darunter viele Kämpfer und Zivilisten, was die Dringlichkeit eines internationalen Einsehens und möglicher Interventionen anhebt, um die Eskalation zu stoppen.
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