
Die geopolitische Lage in Europa spitzt sich dramatisch zu. Laut dem Militärexperten Gustav Gressel, der sowohl in der Kleine Zeitung als auch in der Tagesschau zu Wort meldete, könnte Russland in den nächsten Jahren einen ernsthaften Angriff auf ein europäisches Land vorbereiten. Als Schlüsselrisiken sieht Gressel die amerikanische Militärhilfe für die Ukraine, die möglicherweise abgebrochen wird, sowie die US-Sanktionen gegen Russland, die aufhören könnten, was Russland im Rüstungsbereich erheblich unterstützen würde. Seine düstere Prognose: Ein großer Krieg um Europa könnte bereits im Jahr 2026 beginnen.
Gressel argumentiert, dass der Abzug der USA unter Präsident Trump die militärische Unterstützung der Ukraine schwächt. Dies könnte dazu führen, dass die Ukraine nur noch sechs bis zwölf Monate ohne wesentliche Hilfe durchhält. Die russische Luftwaffe wird wahrscheinlich aktiver, und das ukrainische Militär könnte massive Probleme mit der Wartung seiner Kampfflugzeuge sowie bei der Artilleriemunition erleben. In diesem Kontext wird Russland unweigerlich versuchen, „Fakten zu schaffen“, was einen schnellen Frieden in weite Ferne rückt. „Warum sollte Putin einen Waffenstillstand wollen?“, fragt Gressel, der auch die Bedeutung der Artikel-5-Beistandsverpflichtung der NATO in Frage stellt, wenn die US-Hilfe wegfällt.
Dringender Handlungsbedarf für Europa
Gressel fordert Europa zu einem radikalen Umdenken in der Außen- und Verteidigungspolitik auf. Unabhängig von den USA müsse sich Europa darauf einstellen, die Ukraine eigenständig zu unterstützen. Dabei wird besonderer Druck auf die USA notwendig sein, um sie an frühere Verpflichtungen zu erinnern, wie etwa die Lieferung des Satellitensystems Starlink. Europa darf nicht zu den „Schwächeren“ gehören, denn Trump reagiere vor allem auf Stärke und Druck. Die Prognose für die europäische Sicherheitslage ist von besorgniserregendem Optimismus geprägt: „Wir müssen uns umstellen darauf, Europa ohne die USA zu verteidigen“, so Gressel abschließend.
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